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Aktiv ist Trumpf

Im Urlaub faul am Strand oder doch lieber in Dauer-Action? Lange Zeit galt die Antwort auf diese Frage als reine Geschmackssache. Eine Studie hat jetzt bewiesen: Wenn Sie langanhaltend erholt sein wollen, sollten Sie sich für abwechslungsreiche Aktivitäten entscheiden!

Wer im Urlaub nur auf der faulen Haut liegt, ist hinterher weniger erholt als jemand, der in den Ferien körperlich aktiv war. „Nach einem erholsamen, aktiven Urlaub hat man rund zehn bis zwölf Wochen lang nachweisbar weniger Stresshormone im Körper und ist somit stressresistenter“, sagt Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln. Im Vergleich: Bei einem passiven Urlaub, in dem man nur am Strand oder auf der Sonnenliege liegt, hält der Erholungseffekt nur rund drei bis vier Wochen an – ein aktiv gestalteter Urlaub wirkt also rund dreimal so lang wie ein inaktiver. „Auch das Immunsystem wird durch einen Aktiv-Urlaub gestärkt und ist widerstandsfähiger gegen Bakterien und Viren im Alltag“, führt Froböse als weiteren Vorteil an. Selbst ein aktiver Kurz-Urlaub zeigt schon positive Folgen: „Drei Tage Urlaub mit hoher Qualität halten rund drei bis vier Wochen vor.“

Eine Umfrage der Deutschen Sporthochschule im Auftrag der Tourismus-Organisation Graubünden unter 1013 Deutschen im Alter von 25 bis 69 Jahren bestätigt das: Dabei gaben knapp drei Viertel (74 %) der Befragten an, dass für sie ein Urlaub mit einem abwechslungsreichen und vielfältigen Freizeitangebot den größten Erholungseffekt habe. Vor allem in den Bergen ist ihrer Meinung nach ein solcher Effekt feststellbar. „In den Bergen, fernab von Feinstaub und Ozon, bringt jede Bewegung den Kreislauf auf Touren und lässt das Herz kräftiger schlagen als unten im Tal“, sagt Froböse. Der Körper müsse die reduzierte Sauerstoffsättigung der Luft kompensieren, indem er mehr rote Blutkörperchen produziert, die den Sauerstoff in die Zellen transportieren. „Diese Adaptation wirkt sich positiv auf die Leistungsfähigkeit aus, wenn man zurück im Tal ist“, erklärt Froböse. Und das nicht nur im Sport, wie man es nach einem Höhentrainingslager von Spitzensportlern kennt. „Man ist auch im Alltag leistungsfähiger und physisch resistenter.“ Außerdem wirke sich eine aktive Auszeit in den Bergen positiv auf die Regeneration nach physischen Belastungen, auf die Konzentrationsfähigkeit und den Fettstoffwechsel aus.

Froböse führt zudem einen weiteren Grund an, weshalb Aktivität im Urlaub wichtig ist. Gerade die letzten Tage vor dem Urlaub sind im Job oft stressig, weil noch viele Dinge erledigt werden müssen. Der Spiegel des Stresshormons Cortisol ist dann besonders hoch. „Dann darf man dem Körper absolute Ruhe gar nicht zumuten, weil er noch nicht reguliert ist“, erklärt Froböse. Wanderungen, Spaziergänge oder Radtouren seien dann ein guter Einstieg in den Urlaub, um den Körper langsam an den niedrigeren Stresslevel zu gewöhnen.

Die Umfrage ergab außerdem, dass es Frauen allgemein schwerer fällt, im Urlaub abzuschalten: 43,3 Prozent gaben an, Probleme damit zu haben, den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Bei den Männern waren es 10 Prozent weniger. Mit jeweils rund 56 Prozent war sich jedoch die Mehrheit beider Geschlechter einig, dass die nötige Entspannung durch ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm – im Alltag wie im Urlaub – begünstigt werde. Abwechslungsreich bedeutet dabei übrigens nicht unbedingt, „dass ich in drei Tagen zehn verschiedene Dinge tun muss“, erklärt Ingo Froböse. Der Körper benötige einfach unterschiedliche Stimuli. Die erhalte er aber beispielsweise schon dadurch, dass man bei unterschiedlichen Wetterbedingungen oder in unterschiedlichen Höhenlagen wandert.

 

Bildquellen:

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Beitragsverfasser: active woman
Datum der Veröffentlichung: 26.06.2015



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