Interview: Martin Angermeier (17) über den Beruf Maurer

Martin Angermeier, 17 Jahre, Maurer, Firma: Artinger

Über den Beruf

 

Ich arbeite bei Neu- oder Umbauten und bei Sanierungen mit. Als Maurer stelle ich, meistens nach Plänen von Architekten, Wände aus verschiedenen Materialien her. Dafür wird zuerst das Fundament eingeschalt und betoniert, dann die Bodenplatte gesetzt und darauf dann Geschoss für Geschoss gemauert. Es kommt auch vor, dass wir Wände aus Fertigteilen setzen oder Wände verputzen. Außerdem bringen wir Dämm- und Isoliermaterial an, verlegen Estriche und Platten und montieren Treppen. Bei Sanierungsarbeiten stellen wir die Bauschäden und deren Ursachen fest und beheben sie. Auch Abbrucharbeiten gehören mit dazu. Als Maurer braucht man räumliches Vorstellungsvermögen. Das hilft einem, Pläne zu lesen und gedanklich umzusetzen.

 

Das Zeichnen von Bauplänen lernen wir in der Berufsschule. Außerdem sollte man körperlich robust sein, denn Maurer ist ein Beruf, der einen körperlich auch fordert. Und die Witterung darf einem nichts ausmachen, weil man sowohl bei Regen als auch bei großer Hitze arbeiten muss. Vor Höhe sollte man auch keine Angst haben, weil man bei Außenputz arbeiten auch mal auf das Gerüst muss. Die dreijähige Ausbildung ist auf drei Teile aufgebaut. Da ist einmal der Betrieb, in dem die „normale Arbeit“ stattfindet. In der überbetrieblichen Ausbildung werden verschiedene Kurse angeboten. Schwänzen ist nicht drin, denn die wichtigsten Kurse muss man haben, um überhaupt zur Gesellenprüfung zugelassen zu werden. Der dritte Teil ist dann die Berufsschule selbst. In der Berufsschule sind einige, die ohne irgendeinen Schulabschluss Maurer lernen. Ein Quali schadet aber mit Sicherheit nicht. Ich habe die Mittlere Reife.

Mein Weg in den Beruf

 

Mein Vater ist Fliesenleger und da war ich immer mal dabei. Das war aber noch nie mein Wetter. Ich habe mich dann mit Maurer für einen ähnlichen Beruf entschieden. Ich habe schon immer gerne gearbeitet und in dem Beruf sehe ich am Ende des Tages, was ich geleistet habe. Praktika habe ich als Maurer und als Mechatroniker gemacht.

Meine Ziele

 

Mein Ziel ist es, meine Arbeiten anständig und gewissenhaft zu erledigen. Dazu gehört auch das Berichtsheft und die Berufsschule. Später will ich vielleicht mal meinen Meister oder Techniker machen. Das nächste auf dem Weg dahin wäre ein Vorarbeiterkurs. Als Meister oder Techniker besteht auch die Möglichkeit zum fachgebundenen Studium.

Mein Plus im Privatleben

 

Was ich als Maurer lerne, kann man immer irgendwie brauchen. Und wenn es nur ist, dass ich Freunden Tipps geben kann. Im Laufe der Ausbildung habe ich auf jeden Fall mehr Muskeln zugelegt. Das kommt von der körperlich anstrengenden Arbeit. Ich bin selbstbewusster geworden. Dazu trägt das Gefühl, dass ich einen Beruf habe und mich da auskenne, bei. Ich kann bei anderen mitreden, wenn man sich trifft.

 

 

Quelle: Ready for TAKE OFF, KHS Altötting-Mühldorf, 84453079, 3. Auflage, 2011

Datum der Veröffentlichung: 07.10.2013



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