Köstlich und heilend

Artischocken sind delikat und besitzen zugleich eine heilende Wirkung. Die dunkelgrüne Distel ist wegen ihres Geschmacks, ihres Aussehens und ihrer Heilkraft ein ganz besonderes Gemüse und gehört deshalb zu unseren Helden der Küche.

Ursprünglich stammt die Artischocke aus dem Mittelmeerraum, Persien und Nordafrika. Die Araber sollen die Pflanze im südlichen Mittelmeerraum bekannt gemacht haben. Die Kultivierung begann wohl im ersten Jahrhundert nach Christus. Schon bei den alten Ägyptern waren Artischocken als Nähr- und Diätpflanze bekannt. Im Mittelalter wurde die Heilwirkung der Blätter erkannt.

Heute wächst die Distel von Nordfrankreich bis Israel und wird im Idealfall vor der Blüte geerntet. Dann ist die Pflanze noch zart und nicht so bitter. Die Saison der Artischocken beginnt im März und April und hat im Mai und Juni ihren Höhepunkt. Aber auch im Oktober und November sind sie gut erhältlich, je nachdem in welchem Gebiet die Pflanzen geerntet werden.

Die dunkelgrüne Artischocke sieht aus wie eine Blüte. Für den Verzehr werden nur die Knospen geerntet. Diese sind dann noch geschlossen, und die äußeren Blätter stehen leicht ab. Nur der fleischige Bereich der Blätter und der Boden der Knospe sind essbar, diese schmecken fein herb bis zartbitter.

 

Das steckt drin

Artischocken enthalten reichlich Vitamine der B-Gruppe, Vitamin E und Vitamin A sowie Eisen, Kalzium, Magnesium und Phosphor. Durch den enthaltenen Bitterstoff Cynarin schmeckt die Artischocke fein herb. Die Artischocke ist auch ein Geheimtipp zur Behandlung verschiedener Erkrankungen. Als Arzneipflanze kann sie in Form von Extrakt, Saft oder Tee die Fettverdauung anregen und durch das enthaltene Cynarin den Cholesterinspiegel nachweislich senken. Besonders für Menschen mit Gallenblasenproblemen können Artischocken die Verträglichkeit von Fett verbessern. Darüber hinaus regt die Knospe den Appetit an und eignet sich so ideal als Vorspeise.

 

Im Küchenalltag

Artischocken sollen beim Kaufen prall und fest, ohne braune und vertrocknete Stellen sein. Der Stiel ist der Wasserspender der Knospe und sollte nicht ausgetrocknet erscheinen. Eingewickelt in einem feuchten Tuch halten sich Artischocken einige Tage im Gemüsefach frisch. Doch am besten verarbeiten Sie die Artischocken gleich am Kauftag. Dafür die Knospe kalt abspülen, den Stiel abbrechen und nicht abschneiden, so lösen sich dabei auch gleich die ungenießbaren Fasern vom Boden. Nur die äußeren Blätter und die Spitzen der Artischocke werden mit einem Messer abgeschnitten. Die Schnittstellen sollten immer mit reichlich Zitronensaft befeuchtet werden, da sie sich sonst verfärben.

 

Als Fingerfood oder Herzen im Salat

Die Artischocken werden 20 bis 45 Minuten in Salzwasser mit etwas Zitronensaft gekocht – am besten im Edelstahltopf. In einem Aluminiumtopf verfärben sich die Artischocken, und es entsteht ein metallischer Geschmack. Die Blätter werden anschließend abgezupft und ganz klassisch als Fingerfood mit einer Vinaigrette gereicht. Dabei den unteren Teil einfach in die Sauce eintunken und mit den Zähnen abziehen. Außerdem können Artischocken mit Füllungen, beispielsweise aus Zwiebeln, Pilzen oder Käse verfeinert werden. Die Artischockenherzen schmecken gut als Salat, in Soßen und als Beilagen. Wer eine kurze Zubereitung bevorzugt, kann auch eingelegte Herzen aus dem Glas oder der Dose verwenden.

 

 Bildquellen:

- Esben Klinker/bigstock.com

- margouillat photo/bigstock.com

Datum der Veröffentlichung: 09.07.2015
Beitragsverfasser: Vegetarisch Fit

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