Legionellen im Trinkwasser

Laut Trinkwasserverordnung ist es vorgeschrieben, dass die Trinkwasserleitungen in Mehrfamilienhäusern alle drei Jahre auf einen Bakterienbefall kontrolliert werden müssen. Dazu entnimmt der Prüfer Wasser aus der Dusche und des Waschbeckens im Bad. Dabei wird vor der Prüfung die Armatur chemisch desinfiziert. Die vorhandenen Perlatoren werden abgeschraubt und grober Schmutz an der Auslaufstelle entfernt. Nach einem kurzen Spülen wird dann die Probe entnommen und die Wassertemperatur gemessen. Danach wird so lange Wasser entnommen bis es die Höchsttemperatur erreicht hat. Dann wird die Temperatur erneut gemessen. Die Ergebnisse aller Messungen werden protokolliert. Schließlich werden die Proben in ein vom jeweiligen Bundesland akkreditiertes Labor geschickt. Wurde ein gesundheitsgefährdender Legionellenbefall festgestellt, wird umgehend der Eigentümer und das Gesundheitsamt benachrichtigt. Der Vermieter muss wiederum seinen Mieter über das Ergebnis informieren. Dann müssen unverzüglich Maßnahmen gegen den Bakterienfall ergriffen werden. Wie diese im Einzelnen aussehen, darüber informiert das jeweilige Unternehmen, welches die Untersuchung durchgeführt hat.

 

Wie äußert sich eine Infektion mit Legionellen beim Menschen?

Legionellen werden vor allem beim Duschen durch den Sprühnebel eingeatmet. Eine Infektion mit Legionellen kann zwei verschiedene Krankheitsbilder hervorrufen: das Pontiac-Fieber und die Legionärskrankheit. Das Pontiac-Fieber ähnelt einer Grippe, da es sich durch Kopf-, Glieder- und Bauchschmerzen, die von Fieber, Husten, Durchfällen und Verwirrtheit begleitet werden können, bemerkbar macht. Deutschlandweit erkranken jährlich 100.000 Menschen. Jedoch ist die Krankheit gut behandelbar. Weitaus gefährlicher ist die Legionärskrankheit, welche sich durch eine starke Lungenentzündung zeigt und tödlich enden kann. Die Krankheit ist meldepflichtig.

 

Wann muss man mit Legionellenbefall rechnen?

Die Bakterien fühlen sich in lauwarmen, stehenden Wasser besonders wohl. Darum sind Wohnungen, die nicht oft genutzt werden, gefährdet. Ist man also länger außer Haus, sollte man das heiße Wasser vor der ersten Nutzung ein paar Minuten laufen lassen. Auch nach einem längeren Urlaub besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Allgemein ist es ratsam, zentrale Trinkwarmwasserbereiter auf eine Betriebstemperatur von 60 Grad Celsius einzustellen. Dabei sollten die Warmwasserspeicher an den Bedarf der Bewohner angepasst sein. Bei Erhitzung des Wassers auf 60 Grad, werden die stabförmigen Bakterien abgetötet.

 

 

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Datum der Veröffentlichung: 25.11.2016
Beitragsverfasser: mediaprint infoverlag / br

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