Wohnen & Leben / Portrait

Leimen: Stadtportrait – Europa, Sport & Weinstadt

Eine mehr als 1000-jährige Geschichte prägt das moderne Leimen

Die im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre neu gebildete Gemeinde Leimen erhielt 1981 die Stadtrechte und ist seit 1992 Große Kreisstadt. Doch erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort bereits im Jahre 791 als „Leimheim“. Seit 1351 gehört Leimen zur Pfalz. Die Siedlung erhielt 1579 das Recht, einen Jahrmarkt abzuhalten, und 16 Jahre später wurde der Ort als Stadt und Marktflecken bezeichnet. 1803 fielen Leimen und die Orte Gauangelloch, Ochsenbach, Lingental und St. Ilgen schließlich an das Großherzogtum Baden.
Leimens erste Fabrik entstand bereits 1779 als Aron Elias Seligmann seine Tabakmanufaktur gründete. Sie war so erfolgreich, dass Seligmann, der spätere Freiherr von Eichthal, sich 1799 ein Schloss im klassizistischen Stil erbauen konnte, das heute als Rathaus der Stadt Leimen genutzt wird.
Eine weitere Fabrik, die Anlage des neuen Portland Cementwerkes Heidelberg in Leimen, bewirkte ab 1896 einen spürbaren Anstieg der Einwohnerzahl. 1904 erhielt die Stadt eine Straßenbahnverbindung in das rund sieben Kilometer südlich gelegene Heidelberg.
Politisch war Leimen zunächst bürgerlich geprägt, bis die Sozialdemokraten ab 1918 zur stärksten Partei wurden und sich hier auch noch 1933 knapp gegen die NSDAP durchsetzen konnte.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs veränderte sich die Sozialstruktur der Gemeinde durch die Aufnahme von rund 2000 deutschstämmigen Vertriebenen aus Ungarn und dem damaligen Jugoslawien stark. Vor allem die katholische Gemeinde wuchs überdurchschnittlich an.  Das war ein Grund dafür, dass die CDU nun die dominante Partei in der Gemeinde wurde. Um dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken, wurden in den 1950er Jahren neue Baugebiete erschlossen. In den westdeutschen Wirtschaftswunderjahren vollzog sich auch in Leimen der Übergang von einem bäuerlich-kleingewerblich geprägten Ort zu einem Wohnort für Arbeiter und Angestellte.
Die Einwohnerzahl verdoppelte sich beinahe mit der Entstehung der neuen Gemeinde Leimen 1975 aus den Ortsteilen Leimen, Lingental, Gauangelloch, Ochsenbach und St. Ilgen. Sechs Jahre später verlieh die Landesregierung von Baden-Württemberg Leimen die Bezeichnung „Stadt“ und 1992 wird der Ort Große Kreisstadt.
Leimen ist ein traditionsreicher Weinbauort, der 1998 als Europastadt geehrt wurde. Große Erfolge konnte und kann der Ort in den Sportarten Gewichtheben und Tennis feiern.  Auch deshalb bezeichnet sich die Stadt mit heute rund 25000 Einwohnern selbst als „Europa-, Sport & Weinstadt in der Metropolregion Rhein-Neckar“.

 

Bildquelle: Wikipedia, Autor/Photograph: Bassoonstuff (Bobby C. Hawkins)

Datum der Veröffentlichung: 14.03.2014

Baden-Württemberg, Rhein-Neckar-Kreis, Leimen

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