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Schechen - Ein Blick in die Geschichte

Schechen hat eine lange geschichtliche Vergangenheit

Auf dem Gemeindegebiet von Schechen lassen sich zahlreiche Siedlungsspuren aus der Römerzeit nachweisen. In den Ortsteilen Westerndorf St. Peter und Pfaffenhofen am Inn befand sich ein Töpfereizentrum für „Terra Sigillata“, dessen Erzeugnisse in viele Provinzen des römischen Reichs geliefert wurden. Im Gemeindegebiet lag vermutlich auch die römische Zoll- und Straßenstation Pons Aeni, bei der die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg den Inn überquerte.

 

Im Mittelalter war Schechen Mittelpunkt einer Hofmark, die ab dem Jahr 1419 der adeligen Familie Dannel gehörte. Ungefähr aus dieser Zeit stammt auch das Schechener Schloss. Der erste bekannte Adelige, der um das Jahr 1400 Besitzer des Schechener Schlossgutes war, nannte sich Ortlieb der Dorfpekch zu Schechen. Damals dürfte das Schlossgut nicht viel mehr als ein großer Bauernhof gewesen sein. Es folgten die Dannel, die Schwabach, die Schrenkh und schließlich Georg Ignaz Schiestl. Der Bürgerliche Jakob Krämer kaufte den ehemaligen Adelssitz 1809. Während der nächsten 100 Jahre wechselten die Eigentümer häufig, bis 1902 der Rotter Bierbrauer Georg Kaiser das Anwesen ersteigerte. Erst im Jahr 1987 konnte die Gemeinde Schechen das Schloss erwerben. Heute ist das Gebäude nicht nur das Schmuckstück von Schechen, sondern es zählt auch zu den schönsten Rathäusern in der Region.

 

Noch immer wird übrigens davon erzählt, dass früher als Fluchtweg bei räuberischen Überfällen ein Tunnelgraben vom Schechener Schloss bis nach Rott ins dortige Kloster existiert habe. Ein Beweis dafür wurde allerdings nie gefunden.

 

Der Ortsname Schechen wird von „schacha“ abgeleitet, was „Waldstück“ bedeutet. Er erscheint erstmals im Jahr 1311 als „Schehen“ in einem Kaufvertrag zwischen dem Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg und dem Benediktinerkloster Ebersberg.

 

Die heutige Gemeinde Schechen entstand bei der Gebietsreform 1978 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Hochstätt, Marienberg und dem nördlichen Teil der ehemaligen Gemeinde Westerndorf St. Peter mit dem Pfarrdorf Pfaffenhofen. In Hochstätt gab es bereits im Jahr 1757 die sogenannte Eremiten-Schule. Der Bau wurde zwischen 1810 und 1999 insgesamt fünf Mal saniert und wird bis heute als Schulgebäude verwendet.

 

Früher waren die drei Mühlen in der Gemeinde Schechen Getreidemühlen, heute sind es Sägewerke mit Holzverarbeitungsbetrieben. Die Friesinger Mühle ist im Sommer wie auch im Winter ein romantischer Winkel. Oberhalb soll es eine Raubritterburg gegeben haben. 1995 wurde das Areal um eine Zimmerei erweitert. Das Anwesen der Mühle an der Rott ist etwa im 11. Jahrhundert entstanden. Sowohl die Rottmühle als auch die Hellmühle, die vor 1800 erbaut wurde, sind in musealem Zustand und spiegeln das Leben früherer Zeiten wider.

 

Schechen hat aber nicht nur eine lange geschichtliche Vergangenheit, sondern vor allem eine interessante und lebhafte Gegenwart.

Datum der Veröffentlichung: 15.04.2014

Bayern, Rosenheim, Schechen

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