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Warum feiern wir eigentlich Allerheiligen?

Die meisten von uns freuen sich, nach der Halloweenparty einen Tag frei zu haben und ausschlafen zu können. Je nach Bundesland bemerken auch manche Feierwütige, dass die Party in der Nacht etwas früher endet als sonst. Da es sich bei Allerheiligen am 1. November um einen stillen Feiertag handelt, wird in der Nacht zuvor ein Tanzverbot verhängt. Auch laute Musik ist dann nicht mehr erwünscht.

 

In München muss am 1. November beispielsweise um 2.00 Uhr morgens die Tanzfläche geräumt werden. Das Tanzverbot gilt dann bis 24.00 Uhr. In Bayern werden neben Allerheiligen neun weitere stille Feiertage pro Jahr gefeiert. Dazu zählen die Tage Aschermittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Allerheiligen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag und Heiligabend.

 

Doch warum ist Allerheiligen ein „stiller Feiertag“? Am katholischen Feiertag Allerheiligen wird aller Heiligen gedacht. Im Mittelpunkt steht der Gedanke, dass die Menschen nach dem Tod in Gemeinschaft mit Gott sind. Dies betrifft sowohl die Heiligen und diejenigen, von denen nur Gott weiß, dass sie heilig sind. Es ist der einzige Feiertag, an dem an die Heiligen gedacht wird.

 

Gleich nach Allerheiligen folgt Allerseelen. An diesem Tag soll für die armen Seelen im Fegefeuer gebetet werden. Gräber werden mit Lichtern geschmückt und besonders festlich hergerichtet. So wird der Toten gedacht. Neben dem Gottesdienst findet oft auch eine Andacht auf dem Friedhof statt.

 

An Allerseelen wird vor allem im Süden ein Brauch praktiziert. So werden beispielsweise Seelenzöpfe und Seelenbrezeln gebacken, welche von den Paten an die Kinder verschenkt werden. Diese werden aus Hefe- oder Blätterteig hergestellt. Geformt werden drei ineinander verschlungene Zopfstränge. Dieser Brauch wurzelt in dem Gedanken, dass man früher glaubte, dass die Seelen der Toten an diesen Tagen in der Nähe sind und leibliche Bedürfnisse haben. Aus diesem Grund stellte man ihnen Seelenbrote hin. Zu dieser Zeit bettelten auch die Armen um Seelenbrote und bedankten sich mit einem „Vergelt´s Gott für die armen Seelen!“.

 

Warum die Form eines Zopfes gewählt wurde, darum ranken sich mehrere Interpretationen. So wird unter anderem vermutet, dass die Zopfform an die Heilige Dreifaltigkeit und Ewigkeit erinnern soll. Andere Quellen besagen, die Zopfform wurde gewählt, weil man einst glaubte, dass der Sitz der Seelen im Haar sei.

 

 

Fotos:

-Einar Bog/fotolia.de

-lampentisch/photocase

 

 

Beitragsverfasser: mediaprint infoverlag / br
Datum der Veröffentlichung: 28.10.2016



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