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Zarte Flocke voller Kraft

Locker-flockig kommen diesmal unsere kleinen Helden der Küche daher. Mit Haferflocken kann man ganz lecker Herzhaftes und Süßes zubereiten und zusätzlich etwas für die Gesundheit tun.

Archäologische Funde belegen, dass Hafer schon Mitte des 3. Jahrhunderts vor Christus angebaut wurde. Ob es in dieser Zeit schon Haferflocken gab, die man mit zwei Steinen ganz leicht aus dem Korn quetschen kann, ist dagegen nicht belegt. Im Mittelalter war Hafer der Renner in den Küchen von Nord- sowie Mitteleuropa und Ernährungsgrundlage der armen Bevölkerung. Später wurde das Getreide von den Brotgetreiden Roggen und Weizen verdrängt. Hafer gehört zu den heimischen Getreidesorten und gedeiht in unserer gemäßigten Klimazone. Der meiste Hafer für unsere Ernährung kommt jedoch aus Amerika, Kanada oder Australien. Der europäische Hafer wird vorwiegend als Tierfutter verwendet. Das meistverarbeitete Haferprodukt sind die Haferflocken. Sie werden in ganz Europa gerne verwendet.

 

Vom Korn zu den Flocken

Um Haferflocken zu erhalten, müssen die Haferkörner nach der Ernte von den Rispen entfernt und zunächst gereinigt werden. Danach werden sie mehrere Stunden mit Dampf und anschließend mit trockener Hitze behandelt. Dieser Vorgangwird „Darre“ genannt. Dabei entwickelt sich das nussige Aroma. Außerdem werden fettspaltende Enzyme, die das Korn bei der Lagerung bitter und ranzig machen würden, unwirksam gemacht. Die Körner werden anschließend entspelzt, die dabei entstandenen Kerne gedämpft und durch Walzen zu Flocken gequetscht. Dabei können verschiedene Arten von Haferflocken entstehen: Kernige oder Großblatt-Flocken werden aus den ganzen Haferkörnern hergestellt. Diese benötigen beim Einweichen die meiste Zeit, da sie am längsten aufquellen. Sie haben den meisten Biss. Zarte oder Kleinblatt-Flocken werden aus kleingeschnittenen Haferkernen gewalzt und quellen schneller auf. Schmelzflocken werden aus Hafermehl gewalzt und lösen sich sofort auf. Übrigens: Im Handel gibt es auch sogenannte Flockenquetschen. Mit diesem Gerät können Sie mit reiner Muskelkraft Haferflocken selbst herstellen.

 

Das steckt drin

Haferflocken sind reich an Eiweiß, Vitamin B1 und B6, Eisen sowie Kalzium. Durch die enthaltenen wertvollen Ballaststoffe regen Haferflocken die Verdauung an und sättigen gut. Studien zeigen, dass der in Hafer enthaltene Ballaststoff Beta-Glucan zudem eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel hat, da das Beta-Glucan Gallensäuren an sich bindet. Das führt zur Ausscheidung von Cholesterin und damit zur Senkung des Gesamt- sowie LDL-Cholesterinspiegels. Hafer ist außerdem sehr gut verdaulich und damit für die Ernährung von Babys und Kindern sowie von Magen-Darm-Erkrankten gut geeignet.

 

Im Küchenalltag

Das wohl bekannteste Hafergericht ist das englische Porridge. Doch neben dem klassischen Haferbrei können Haferflocken für Müsli, Kekse und Streusel verwendet werden. Zum Kuchen oder Brotbacken sind Haferflocken alleine nicht geeignet, jedoch in Kombination mit anderen Getreidearten können Haferflocken genutzt werden. Das Backergebnis wird dann schön körnig und nussig. Auch in der herzhaften Küche finden Haferflocken Verwendung. Haferflocken in Bratlingen, als Panade, Knusperschicht für einen Gemüseauflauf oder in der Suppe schmecken lecker.

 

Bildquellen:

- 13-Smile/bigstcok.com

- sean824/bigstcok.com

 

Beitragsverfasser: Vegetarisch Fit
Datum der Veröffentlichung: 15.10.2015



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