Wohnen & Leben / Portrait

Zehn gute Gründe für ein Leben in Pilsting

  1. Weil Pilsting im Isartal liegt – und zwar im unteren Abschnitt, wo die Isar zunehmend grüner wird. Dieser Teil bis zur Donaumündung gehört zu den idyllischsten des 295 Kilometer langen Flusslaufs. Ein Teil der Pilstinger Gemarkung gehört zum Königsauer Moos, das eine einzigartige Flora und Fauna bietet. Es ist Rückzugsgebiet für seltene Tier- und Pflanzenarten, wie sie nur das Niedermoor hervorbringt, die Mehlprimel etwa, die Große Goldschrecke oder die Knoblauchkröte. Im Frühjahr und Herbst ist das Königsauer Moos ein wichtiger Rastplatz für den internationalen Vogelzug. Über 120 Arten konnten hier bereits nachgewiesen werden. 2004 wurde das Königsauer Moos als Vogelschutzgebiet in das Europäische Naturerbe aufgenommen.
  2. Weil Pilsting am „Isarradweg“ liegt, von dem aus sich die Gelegenheit bietet, so viel Bayern und Tirol zu erkunden, wie es Kraft und Puste zulassen. Wer’s mit dem Rad nicht schafft in Richtung München, ins Tölzer Land oder gar bis in die Alpenwelt Karwendel hinein, dem sei empfohlen, den Strom des grünen Flusses einfach in die andere Richtung zu begleiten, zur Donaumündung. Der Weg ist wesentlich kürzer, hält aber auch einige Sehenswürdigkeiten bereit. Insgesamt ist der Isarradweg rund 300 Kilometer lang.
  3. Weil Pilsting nach wie vor über einen der schönsten Marktplätze Bayerns verfügt, der nicht nur tolle Einkaufsmöglichkeiten für frische, regionale Produkte bietet. Vor allem der Rundblick aus der Mitte heraus überwältigt: Bauten mit geschweiftem Giebel aus dem 18. Jahrhundert wechseln sich mit Bürgerhäusern ab, die Wandpfeiler und Walmdächer zieren. Ebenso sind  Barockbauten und stattliche, ehemalige Brauereigebäude zu sehen, die im klassizistischen Stil gehalten sind, mit Giebelfassade und Stuck in den Fenster- und Türrahmen. Neubauten der 80er und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts sind mit Gefühl in die historische Architektur eingegliedert. Schon dieser Eindruck vermittelt: Hier lässt es sich leben.
  4. Weil eben diese Sensibilität, die sich in der Gestaltung des Marktplatzes offenbart, charakteristisch ist für die Menschen von Pilsting. Sie bewahren Historisches und Altbewährtes, ohne den Blick nach vorne zu vernachlässigen, bleiben offen für neue Ideen und Visionen – und verstehen es dann, Tradition und Innovation zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden. So meisterten Verwaltung und Marktrat in der Vergangenheit knifflige Fragen zu Wasserversorgung und Abwasserkanalisation, als es darum ging, neue Wohn- und Gewerbegebiete zu schaffen, so kümmern sie sich jetzt um den weiteren Ausbau der gemeindlichen Infrastrukturen. Doch auch ortsansässige Familienunternehmen wie Egerer, Leonhart und Kriegl beweisen seit Generationen, dass sich Tradition und stetige Weiterentwicklung nicht ausschließen müssen.
  5. Weil Pilsting noch etliche Sehenswürdigkeiten mehr bietet, die den Atem der Geschichte sichtbar machen. Die spätgotische Kirche etwa stammt aus dem 15. Jahrhundert. Teile von ihr stützten sogar schon den Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert. Aus dieser Zeit ist auch noch ein Taufstein erhalten. Als Zentralkirche der Region spielte die Pfarrkirche vor allem im 15. Jahrhundert eine große Rolle als Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau auf dem Moos“. Sie ist auch die letzte Ruhestätte der Hoholtinger und Kölnpecken, die ihren Adelssitz in Großköllnbach hatten. Sehenswert ist auch die Friedhofskapelle, ursprünglich spätgotische, später „barockisiert“. Ebenso die Wieskapelle „Zum Gegeißelten Heiland“ unweit des Marktes – ihre Ursprungselemente stammen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
  6. Weil nicht nur der zentrale Ortsteile Pilsting sehens- und lebenswert sind. In Ganacker befindet sich beispielsweise die Katholische Pfarrkirche St. Leonhard, in Großköllnbach die St. Georgskirche und der historische „Vierseithof“, in Heiligkreuz-Kapelle Harburgs ein Altaraufsatz aus dem 17. Jahrhundert, in Leonsberg  die Ruine der gleichnamigen Burg, in Mögling die Katholische Pfarrkirche St. Georg aus dem 18. Jahrhundert, in Oberdaching ein Wohnstallhaus, welches das bäuerliche Leben vor drei Jahrhunderten nachempfinden lässt, und, und, und...
  7. Weil es sich kaum irgendwo zünftiger einkehren lässt als in Pilsting. Unmittelbar am Marktplatz befindet sich beispielsweise mit dem Pilstinger Hof ein echtes „Schnitzelparadies“. Gleich 25 Varianten des beliebten Fleischgerichtes stehen auf der Karte. Und mit bis zu 80 Sitzplätzen ist genügend Platz, so dass man auch mal spontan vorbeikommen kann. Im Sommer lädt ein Biergarten in den Innenhof des Anwesens, in dem sich der Tag nach gut bayerischer Art beschließen lässt – fast fühlt sich der Besucher wie in einer bekannten Weizenbier-Werbung.
  8. Weil auch die übrigen Gemeindeteile jede Menge gastronomische Highlights bieten: So verspricht der „Xaverlwirt“ in Etzenhausen nicht nur das „Ende der Durststrecke“, sondern lädt gelegentlich auch zu musikalischen Events ein. Und in der Schlossgaststätte zu Leonsberg, am Standort des 1789 zerstörten Schlosses gelegen, ist das „Ripperlessen“ fast schon Pflicht für jeden Einheimischen und jeden Neubürger in Pilsting. In Großköllnbach etwa lädt das Familienunternehmen Egerer in einen eigenen Brauereigasthof.
  9. Weil in Pilsting an Jung und Alt gedacht wird. Es gibt sowohl Kinderkrippen also auch Seniorenpflegeheime, und auch die zahlreichen Vereine sind stets bemüht, alle Generationen in ihre Aktivitäten einzubeziehen – gleich, ob es um Sport oder um Kultur- und Brauchtumspflege handelt. Ebenso sind zahlreiche Freundeskreise und Stammtische aktiv, die nicht einmal Mitgliedsbeiträge verlangen. Abgesehen davon, sind die Preise in Pilsting ohnehin in höchstem Maße sozialverträglich. Selbst der Eintritt ins Schwimmbad kostet Erwachsene nur zwei Euro, Schüler und Rentner zahlen nur die Hälfte.
  10. Weil Pilsting Kindern die Gelegenheit bietet, mitten in der Natur aufzuwachsen. Angebote wie der Walderlebnispfad machen sie schon früh mit den Zusammenhängen und Kreisläufen in Flora und Fauna vertraut, so dass sie verstehen lernen, wie wichtig der Erhalt der Natur auch für alle nachfolgenden Generationen ist. Ein Verständnis, das auch in unserer zunehmend virtueller werdenden Welt nicht verloren gehen sollte.

 

Bildquelle: Wikipedia, Autor/Photograph: Konrad Lackerbeck

Datum der Veröffentlichung: 26.03.2014

Bayern, Dingolfing-Landau, Pilsting

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