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So bekommen Sie Ihren Abfluss frei

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie sitzen an einem Samstagabend entspannt in der Badewanne. Sie steigen aus, lassen das Wasser ab und wollen den restlichen Abend auf der Couch bei Ihrer Lieblingsserie verbringen. Als Sie kurz ins Bad zurückkehren, bemerken Sie, dass das Wasser in der Wanne steht und plötzlich nicht mehr ablaufen will. Was tun?

 

Der ein oder andere würde vielleicht in dieser Situation auf die Idee kommen, den Notdienst zu rufen. Achtung: Dieser Service ist meist sehr teuer. Wenn das Wasser also gerade nicht droht, überzulaufen und einen Wasserschaden verursachen könnte, können Sie vorerst versuchen, sich mit verschiedenen Hausmitteln zu behelfen.

 

Selbstgemachter Rohrreiniger: Bei leichteren Verstopfungen hilft manchmal schon ein Rohrreiniger. Um das Rohr mit einem solchen Mittel frei zu bekommen, müssen Sie nicht unbedingt auf eine chemische Keule zurückgreifen. Ein natürlicher Abflussreiniger ist schnell selbst hergestellt. Dazu nehmen Sie Backpulver und Essig zur Hand. Schütten Sie zunächst eine halbe Tasse Backpulver in den Abfluss. Danach kommt eine halbe Tasse Essig dazu. Verschließen Sie den Abfluss mit einem Stopfen. Nach kurzer Zeit können Sie ein Sprudeln vernehmen. Sobald dieses aufhört, gießen Sie noch eine halbe Tasse Essig nach. Nach 15 bis 20 Minuten Einwirkzeit gießen sie dann vier Liter kochendes Wasser hinterher. Hat sich die Verstopfung noch nicht gelöst, können Sie zur Saugglocke greifen.

 

Die Saugglocke: Die Saugglocke kennen manche auch als „Pümpel“ – ein wirkungsvolles Werkzeug, das in keinem Haushalt fehlen sollte. Dieses kommt bei Verstopfungen in Waschbecken, Spüle, Badewanne oder auch WC zum Einsatz. Damit Sie mit der Saugglocke die Ablagerungen aus dem Rohr bekommen, sollten Sie zunächst alle weiteren Abflussöffnungen sowie den Überlauf mit einem nassen Waschlappen abdichten. Dann setzen Sie die Saugglocke auf den Abfluss und füllen das Becken mit Wasser bis das Hilfsmittel halb mit Wasser bedeckt ist. Dann können Sie anfangen mit schnellen, ruckartigen Bewegungen zu Pumpen. Durch den erzeugten Über- und Unterdruck kann sich der Schmutz lösen und landet im Becken. Sie können ihn dann mit Toilettenpapier entfernen. Lassen Sie dann das Wasser laufen, um zu prüfen, ob sich die Verstopfung wirklich gelöst hat. Wenn nicht, wiederholen Sie den Vorgang noch einmal. Sollte sich dann immer noch nichts tun, lesen Sie weiter.

 

Die Rohrreinigungsspirale: Dieses Sanitärwerkzeug können Sie im Baumarkt schon ab 15 Euro erwerben. Befindet sich die Verstopfung im Waschbecken, reicht ein Durchmesser von sechs Millimetern aus. Die Spirale ist dann gerade noch so flexibel, dass Sie mit ihr problemlos durch geschwungene Rohre kommen. Am besten gehen Sie zu zweit vor: Der Eine führt die Spirale in das Rohr ein, der andere dreht die Handkurbel. Seien Sie dabei ganz vorsichtig und führen Sie die Spirale mit Gefühl, um das Rohr nicht zu beschädigen. Spüren Sie einen Widerstand, ist das entweder eine Biegung im Rohr oder der Klumpen, der die Verstopfung verursacht. Um das herauszufinden, wechseln Sie ein weinig die Richtung. Stoßen sie auf den Klumpen, versuchen Sie ihn zu durchstoßen oder mit der Spirale herauszuziehen. Drehen Sie dazu die Handkurbel der Spirale in die andere Richtung. Ist der Übertäter  aus dem Rohr entfernt oder durchstoßen worden, lassen Sie eine ordentliche Menge heißes  Wasser durch das Rohr fließen. Im besten Fall haben Sie alles erwischt und das Rohr ist wieder frei.

 

Sollten die genannten Hilfestellungen nichts gebracht haben, müssen Sie einen Klempner beauftragen, der Ihr Rohr mit Profiwerkzeug von der Verstopfung befreit. Achtung: Wenn Sie Mieter sind, verständigen Sie erst Ihren Vermieter, da Sie nicht eigenmächtig einen Handwerker beauftragen dürfen, ohne Ihren Vermieter zu informieren.

 

 

Bilder: Colourbox

Beitragsverfasser: mediaprint infoverlag / br
Datum der Veröffentlichung: 20.01.2017