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der Region Dingolfing-Landau als umweltgerechter Standort
verantwortlich. Gepaart mit unserem Image als leistungsbe-
reiter und von den Standortfaktoren her gut ausgebildeter
Landkreis wirtschaften viele unsere Unternehmen also sehr
umweltbewusst, vor allem was die Energienutzung betrifft.
Als Beispiel dafür führen wir zwei Projekte an, die den Willen
und Mut zu Innovationen im Energiesektor des Landkreises
Dingolfing-Landau aufzeigen und als Beispiel für weitere Inves-
titionen dienen können. Zunächst ist hier der durch die BayWa
errichtete Schweinestall des landwirtschaftlichen Betriebes
Wührer in Hainbuch, nahe des Marktes Reisbach, zu erwähnen.
Unter zentraler Federführung des Bayerischen Warenvermitt-
lers wurde diese technologisch sehr modern ausgestattete
Stallung errichtet. Auf dem südseitigen Dach wurde eine 66
KW starke Photovoltaikanlage installiert, von deren Leistung in
Zukunft etwa die Hälfte der Energie für Stalllüftung, Fütterung
und Futteraufbereitung eigengenutzt wird. In kalten Monaten
sorgt die integrierte Hackschnitzelheizung zudem für umwelt-
schonende Wärmeenergiegewinnung. Auch in Bezug auf Emis-
sionen ist die Bauweise des Stalles vorbildlich, da stets neueste
Technologiemöglichkeiten eingesetzt wurden.
Zu den positiven beschriebenen Kennzahlen der Energiewende
passt ebenfalls die Intuition des Arbeitskreises „Energiegewin-
nung aus Abfall“ des Umweltclusters Bayern, welcher zuletzt bei
SAR in Dingolfing tagte. Hierbei kann von einer wirtschaftlichen
Herangehensweise an den Umweltschutz gesprochen werden,
da der Reststoff Klärschlamm thermisch verwertet wird und so
die CO² Emission durch das Verbrennen fossiler Stoffe verrin-
gert wird. Innerhalb des Arbeitskreises werden Akteure aus
Abfallerzeugung- und Verwertung, Energieversorgung, Planung,
Wissenschaft und Administration vereint mit dem Ziel die
Bewusstseinsbildung in Bevölkerung, Politik und Verwaltung zu
unterstützen. Beim sogenannten „sludge2energy“-Verfahren,
das von einigen Mitgliedern des Arbeitskreises entwickelt
wurde, handelt es sich um eine dezentrale, richtungweisende
Methode zur ressourceneffizienten und umweltschonenden
Klärschlammverwertung, bei der beimTrocknungsvorgang
des Schlamms thermische Energie freigesetzt wird, die eine
Stromturbine antreibt. Finales Ziel ist aus der resultierenden
Klärschlammasche Phosphor zu gewinnen, dessen Bedeutung
als Rohstoff in Zukunft zunimmt.
Es wird deutlich, dass die Umweltbelange in unserem Landkreis
einen hohen Stellenwert einnehmen und viel Engagement
in diesemThemenfeld besteht. Dies wird einerseits anhand
bestehender Zahlen und Fakten deutlich sowie andererseits
anhand verschiedener Projekte und Initiativen, die das Umwelt-
bewusstsein weiter stärken und somit auch die Energiewende
vorantreiben. Der Wirtschaftsstandort Dingolfing-Landau be-
inhaltet ein Milieu umweltsensibler Akteure und vieler Syner-
gieeffekte, was eine gute Basis für die Ansiedlung fortschritt-
licher, umweltbewusster Betriebe darstellt. Unterschiedliche
Förder- und Beratungsangebote runden den nachhaltigen Weg
unserer Region in die Zukunft ab.