Klimaschutz auf der Baar

9 2. Was läuft im Energiebereich auf der Baar? 2. Was läuft im Energiebereich auf der Baar? 2.1 E-Management kommunal Die Stadt Bad Dürrheim hat im Jahr 2009 im Rahmen des oben erwähnten Klimaschutzteilkonzeptes und mit Unterstützung der Klimaschutz- und Energieagentur ein systematisches Energie­ management eingeführt. Das Ingenieurbüro ISUF unterstützt die Stadt dabei, erstellt jährlich einen Energiebericht und begleitet die Stadtverwaltung bei der Umsetzung investiver Maßnahmen. Daneben werden auch die Nutzer städtischer Einrichtungen, vor allem Schulen und Verwaltungsgebäude, für einen sparsamen Energieeinsatz sensibilisiert. In den Städten Donaueschingen und Bräunlingen erfolgt seit vielen Jahren das Energiemanagement mit Unterstützung des Energiebüros 21. In allen kommunalen Einrichtungen werden die Verbräuche von Strom, Heizenergie und Wasser erfasst und dokumentiert. Jährlich werden Energieberichte erstellt. Das Energiemanagement erlaubt es, die langjährige Entwicklung der Verbräuche zu vergleichen. Dank zahlreicher Investitionen in Heizungsanlagen, Steuerung, Beleuchtung, Pumpen und Wärmedämmung gelang es in vielen Gebäuden, den Energie­ verbrauch deutlich zu reduzieren. Beispielsweise müsste die Stadt Donaueschingen jährlich etwa 500.000 Euro mehr für Energie aufwenden wenn der Verbrauch auch dem Niveau von 1995 ge- blieben wäre. Gleichzeitig ermöglicht die Verbrauchsüberwachung ein schnellesReagieren, wenn irgendwo Verbrauchswerte aus dem Ruder laufen. Andernfalls kann es passieren, dass durch eine Leckage in einem Rohr ein Jahr lang Wasser oder Wärme verlorengeht, bis es bemerkt wird. Das Geld und die Arbeitszeit, die in das kommunale Energie­ management investiert wird, haben sich schon mehrfach bezahlt gemacht. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, ist es im Lauf der Jahre gelungen, die Verbräuche spürbar zu reduzieren. 2.2 Arbeitskreis Energie der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg Gemeinsam Energieeffizienzpotenziale identifizieren und heben, sich regelmäßig austauschen und Einfluss nehmen – mit diesem Anspruch geht der Arbeitskreis Energie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg seine Ziele an. Gerade der branchenübergreifende Erfahrungsaustausch und das Umsetzen gemeinsam erarbeiteter Lösungen zählen seit einigen Jahren zu den erfolgreichsten Strategien, wenn es um das Energiesparen und das Erarbeiten von Klimaschutz­ maßnahmen geht. Das hat zum Beispiel das vor mehreren Jahren vom Umweltbüro des Gemeindeverwaltungsverbandes Donaueschingen im Raum Donaueschingen gegründete Energie- netzwerk aus mehreren ortsansässigen Unternehmen gezeigt. Aufbauend auf diesem Konzept hat die IHK Schwarzwald-Baar- Heuberg 2013 den IHK-Arbeitskreis Energie gegründet und dieses Netzwerk für weitere Unternehmen der Region geöffnet. Zwischenzeitlich treffen sich die Vertreter aus mehr als 20 Industrie­ unternehmen und Institutionen zwei Mal jährlich in einemder teilnehmenden Betriebe, um gemeinsam Lösungen zur noch effizienteren Energienutzung zu erarbeiten und sich durch Er­ fahrungsberichte und der Vorstellung aktueller Projektegegenseitig zu unterstützen. Somit erhält jeder Teilnehmer im Arbeitskreis Zugangzu wertvollem Wissen und den Erfahrungen der „Kollegen“, an die er sonst nur schwer oder gar nicht herankommen würde. So geht der Blick bei jedem Teilnehmer über den Tellerrand hinaus und es lassen sich Projekte noch schneller anstoßen und realisieren. Aber auch aktuelle rechtliche und politische Energiethemen stehenauf der Agenda der Arbeitskreissitzung, ganz den Wünschenund dem Bedarf der Arbeitskreismitglieder entspre- chend. Die Teilnehmer verstehen dabei ihre Arbeit als Engagement für den Standort und ihre Unternehmen und sie verbindet das gemeinsame Interesse an Energiemanagement, Energieeffizienz- steigerung und Klimaschutz. Die Teilnahme ist für interessierte und engagierte Unternehmen kostenfrei. Fachlich begleitet und moderiert werden die Sitzungen durch die Energieagentur des Schwarzwald-Baar-Kreises mit Sitz in Donaueschingen. Der fachliche Austausch hat auch schon konkrete Ergebnisse hervorgebracht. Die Emil Frei GmbH aus Döggingen hat nach Tipps aus dem Netzwerk durch eine Optimierung des Kom­ pressoren-Managements in ihrem Werk für Beschichtungen eine Energieeinsparung von 23 Prozent erreicht. Bereits 2011 senkte die Südbadische Gummiwerke GmbH ihren Wärmebedarf um 35 Prozent. Den restlichen Bedarf bezieht sie von dem neuen BHKW eines benachbarten Bauern, der dort Biogas verstromt. Auch hier gab das Netzwerk den entscheidenden Impuls. WAS LÄUFT IM ENERGIEBEREICH AUF DER BAAR?

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