Göppingen - die Hohenstaufenstadt Bürgerinformationsbroschüre

Sehenswürdigkeiten 40 Marstall Im Nahbereich des Schlosses steht der ehema- lige herzogliche Marstall, der Pferdestall der fürstlichen Hofhaltung. Der lang gestreckte Fachwerkbau, heute als Jugendarrestanstalt genutzt, entstand um die Mitte des 16. Jahr- hunderts und zeigt mit seinen Spitzbogenpor- talen noch gotische Elemente. Zwischen Mar- stall und Schloss befindet sich der Marstallbrun- nen, entworfen von dem in Göppingen gebo- renen Bildhauer Prof. Fritz Nuss. Eine aus vielen Pferdeleibern geformte Brunnensäule, aus der Wasser in einen Teich strömt, stellt die Bezie- hung zum Marstallgebäude dar. Oberhofenkirche und Mörikeanlagen Die Oberhofenkirche ist das älteste Bauwerk in der Kernstadt von Göppingen. Der Grundstein wurde 1436, außerhalb der schützenden Stadt- mauern, gelegt. Um 1490 wurde die spätgoti- sche Hallenkirche vollendet. In der Kirche be- findet sich ein Fresko (1438), das im Stile eines Stifterbildes zwei edle Frauen darstellt, die ein Kirchenmodell herzeigen. ImHintergrund ist mit größter Wahrscheinlichkeit die älteste Ansicht der Stauferburg dargestellt. Sehenswert ist außerdem ein Holzkruzifix von 1510 sowie im Chor eine Wandmalerei von 1449, die auf die Niederlage des Schwäbischen Städtebundes Bezug nimmt. Öffnungszeiten: April bis Oktober Mittwoch bis Sonntag 14 bis 17 Uhr Rathaus Das repräsentative Rathaus-Gebäude wurde im klassizistischen Stil auf Befehl von Herzog Karl Eugen von Württemberg 1785/1786 als letztes Gebäude nach dem zweiten Stadtbrand erbaut. Im Sommer 2001 wurde das Rathaus nach einer grundlegenden Sanierung und Erweiterung neu bezogen. Im Foyer zwischen den Sitzungssälen ist Kunst am Bau platziert: „42 unbewegt-bewegte Räte“ des Künstlers Prof. Fritz Schwegler. Sehenswert ist auch das historische Deckengemälde im Kleinen Sit- zungssaal, das den Charakter des Raumes prägt, sowie ein Stück der alten Straße aus der Zeit vor dem Stadtbrand. Renaissance- schloss Seine Entstehung ver- dankt das in der Innen- stadt gelegene und heute als Amtsgericht ge- nutzte Schloss Herzog Christoph von Württemberg, der nach einer erfolgreichen Badekur im Göppinger Sauer- brunnenbad veranlasste, in der Stadt ein fürstliches Schloss zu bauen. So entstand in den Jahren 1556 bis 1568 eine repräsentative Vierflügelanlage im Stil der Renaissance. Sehenswert sind die bildhauerischen Meister- leistungen an zwei Portalen sowie die „Reben- stiege“ im südwestlichen Treppenturm: 71 Stufen von insgesamt 79 der Wendeltreppe werden von einem in Stein gehauenenWeinstock überwuchert, in dessen Rankenwerk 13 Tiere versteckt dargestellt sind. An den Nordflügeln des Schlosses schließt sich der ehemalige Schlossgarten an, der 1960 in eine Parkanlage umgewandelt wurde. Der von dem Hohen- staufener Künstler Hermann Schwahn gestaltete Stauferbrunnen erinnert an die große geschicht- liche Vergangenheit der Stadt. Die drei Staufer- löwen, die auf ihren Rücken ein Wasserbecken tragen, deuten auf das Wappen der staufischen Herzöge von Schwaben hin. Route der Industriekultur im Filstal Das Filstal blickt auf eine lange und spannende Industriegeschichte zurück, deren Relikte und Zeugnisse den Raum bis heute prägen. Tradition, Innovation und Unter- nehmensgeist sind hier eng mit der wirtschaft- lichen Entwicklung und dem technischen Fort- schriftt im Filstal ver- bunden. Gewerbe und Industrie sind bis heute le- bendige Bestandteile der Städte und Gemeinden an der Fils. Über manche Firma aus dem Filstal lassen sich spannende, tragische aber auch kuriose Geschichten erzählen. Im Juli 2013 wurde der Startschuss für das Projekt der „Route der Industriekultur im Filstal“ gegeben. Über touristische Angebote werden die in- dustrielle Geschichte und Gegenwart des Tales erfahrbar. Für noch mehr Details und Insider- wissen können sich Interessierte auch einer der Führungen anschließen. Mehr Informationen gibt es unter www.industriekultur-filstal.de un d www.goeppingen.de Rathaus im Hintergrund die Stadtkirche Rebenstiege im Schloss Oberhofenkirche R e n a i s s a n c e s c h l o s s

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