Elternratgeber Stadt Halle

3 Das Ende der Kindergartenzeit ȑ ȑ Die werdenden Erstklässler wollen mit Gleichaltrigen unge- stört zusammen sein: Jetzt interessieren sich die Kinder am meisten für Gleichaltrige. In ihnen sehen sie die wahre Spiel- herausforderung. Herrliche fantasievolle Spielideen können sich entwickeln, wenn sich die Kinder nicht ständig angeleitet und beobachtet fühlen. ȑ ȑ Kinder wollen aufbrechen zu neuen Ufern: Das heißt nichts anderes, als dass sie neue Gehirnnahrung brauchen. Vorle- segeschichten für Ältere oder Sachbilderbücher interessie- ren Kinder hier besonders. Die Kinder wollen auch aktiv neue Dinge ausprobieren: zum Beispiel eigenständig kochen oder allein kleine Dinge einkaufen und den Umgang mit Geld üben. ȑ ȑ Zukünftige Schulkinder wollen so viel wie möglich über die Schule und alles, was damit zu tun hat, erfahren: Dadurch, dass sich Kinder sowohl geistig als auch spielerisch mit ihren Themen auseinandersetzen, wollen sie in dieser Zeit oft Schule spielen. Gleichzeitig wissen sie nicht genug darüber und stellen sich viele Fragen. Der Schulranzen von bekann- ten Schulkindern wird genau unter die Lupe genommen, die Schule von außen interessiert betrachtet, manche Kinder waren auch schon zu einer Schnupperstunde in der Schule, Hefte werden gebastelt. Im Spiel kann das Kind seine Vor- freude auf diesen neuen Lebensabschnitt ausleben. Je näher der erste Schultag rückt, desto größer ist die Vorfreude der meisten Kindergartenkinder auf den Schulbeginn. Das Thema Schule rückt in Spielen und Gesprächen immer stärker in den Vordergrund. Das ist auch verständlich. Zumeist hat ihr Kind drei oder mehr Jahre eine Kindertagesstätte (Kita) besucht und in dieser Zeit viele Dinge in der Gemeinschaft von und mit anderen Kindern, Gleichaltrigen und unter Anleitung von Erzieherinnen und Erziehern gelernt. Ihr Kind merkt plötzlich selbst, dass es einen Entwicklungsschub gemacht hat. Es will aufbrechen zu neuen Ufern, wichtige und schwierige Dinge vollbringen und vor allem eine weitere Stufe auf der Treppe zum Großwerden erklimmen. Gestärkt durch die Erfahrungen in der Kita erscheint das Wagnis Schule leistbar und die Scheu vor dem Neuen weicht. Kinder bereiten sich auf ihre eigene Weise auf diesen Lebensabschnitt vor. Sie leben die Span- nung und Vorfreude aus. Gleichzeitig entwickeln sie neue Bedürf- nisse und verändern ihre Interessen. Einen Anhaltspunkt, wie Sie darauf eingehen und Ihr Kind so auf die Schulzeit vorbereiten können, geben Ihnen die folgenden Hinweise/Informationen: ȑ ȑ Abschiednehmen fällt manchmal schwer: Ihr Kind kennt nur den Alltag in einer Kita. Dort hat es Freunde gefunden und viel mit ihnen erlebt. Einige Kitafreunde wird es in der Schule wie- dersehen, doch machen Sie Ihrem Kind auch klar: Für die ande- ren ist am Nachmittag und am Wochenende immer noch Zeit, solange Ihr Kind das Bedürfnis danach hat. Erinnerungsstücke (Bastelarbeiten, Fotos) im Kinderzimmer können zusätzlich beim Weg in den neuen Lebensabschnitt hilfreich sein. ȑ ȑ Kinder wollen vor allem im letzten Kitajahr Aufgaben und Verantwortung übernehmen: Nehmen Sie Ihrem Kind nicht alle Arbeiten ab, es will selbstständig tätig sein, auch wenn es dafür länger Zeit braucht. Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu, fordern Sie es! Am einfachsten geht dies, indem Sie Ihrem Kind kleine Arbeiten im Haushalt übertragen, zum Beispiel das Haustier regelmäßig zu füttern oder den Briefkasten zu leeren. Das Ende der Kindergartenzeit © lordn - stock.adobe.com

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