Leben, Wohnen und Erholen in der Gemeinde Hausham

5 Ein Blick in die Geschichte Die erste Besiedlung unseres Tales vermutet man in der jüngeren Steinzeit, etwa 2000 v. Chr. und der darauf folgenden Bronzezeit, als infolge des wärmeren Klimas der Grundwasserspiegel sank und somit größere Landflächen für Ackerbau und Viehzucht frei wurden. Aber erst mit der Landnahme der Bajuwaren Anfang des 6. Jahrhunderts beginnt die eigentliche bayerische Geschichte. Ein Blick in die Geschichte Nachdem sich um 1820 in Bayern die ersten politischen Gemein- den gebildet hatten, gehörte Hausham zu Agatharied, das wie- derum nach Haushams wirtschaftlicher Entwicklung 1922 hier eingemeindet wurde. Das Gemeindewappen, durch Prinzregent Luitpold 1911 der damaligen Gemeinde Agatharied verliehen, wurde von Hausham übernommen. Es stellt das ungeänderte Hauswappen der Waldecker Grafen dar. Nachdem Hausham, Abwinkl und Agatharied im 6. Jahrhundert kirchlich zu Schliersee gehört hatten, wurden Hausham 1914 und Agatharied 1922 selbstständige Pfarreien. Im 6. Jahrhundert entstanden die ersten Gaue, welche Stammesherzogtümern gleichkamen. Unser Gebiet gehörte zum Sunder-Gau, dessen vor- nehmstes Uradelsgeschlecht das der „Fagana“ war. Ihren Stamm- sitz vermutet man um 630 bei Vagen am Irschenberg. Seit mindestens anno 788 gehörte das gesamte Gebiet westlich des Inn zum Hochstift Freising. In diese Zeit fällt auch die erste Gründung des Klosters „Slyrse“ (Schliers, später Schliersee), als hier fünf adlige Brüder, vermutlich „Waldecker“, ein Bene- diktinerkloster begründeten. Hausham wird urkundlich 1317 als Schwaige des Chorherrenstifts genannt. Die älteste uns bekannte Urkunde von Agatharied nennt das Jahr 1320. Die Not- und Kriegszeiten der bayrischen Lande verschonten auch unser Tal nicht. Die Erb- und Besitzfehden des Mittelalters, der Bauernkrieg anno 1525 und der 30-jährige Krieg, als die Schwe- den bis Tölz kamen, berührten unsere Heimat nur in ihren Auswirkungen. So herrschte anno 1634 in hiesiger Gegend die Pest. Schwere Lasten waren 1800/01 zu ertragen, als sieben Monate lang „als Verbündete“ 15.000 Mann vom französischen Militär in unseren heimatlichen Tälern lagen. Opfer an Blut und Leben forderten die Kriege 1870/71, 1914/18 und vor allem der letzte Weltkrieg 1939/45. In diesem letzten Krieg hatte Hausham drückende soziale Lasten durch viele Eva- kuierte und Ausgebombte zu tragen, der Ort selbst blieb jedoch von Kriegsschäden verschont. Mit dem Beginn des Pechkohleabbaues 1861, bis in eine Tiefe von 730 m (Muldenschacht), begann eine neue wirtschaftliche Ent- wicklung für Hausham. Bis zu ihrer Schließung 1966 stand die Grube in voller Blüte. Da sich jedoch zu diesem Zeitpunkt einige bedeutende Unternehmen in Hausham niederließen, ergaben sich für die frei werdenden Arbeitskräfte keine Probleme. Geschichte

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