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Freizeit in Hengersberg verbringen I 35

Großes Engagement und viel Freude in den Vereinen des Ortes

Eine besonders wichtige Rolle bei der Freizeitgestaltung nehmen

die vielfältigen Vereine im Markt Hengersberg ein. Von den Brief-

markenfreunden und dem Brieftaubenverein über den Dartclub

und den Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzbach bis

zum Internationalen Kulturverein Hengersberg und demRitterbund

„die Puchberger“ – hier engagieren sich viele Einwohnerinnen und

Einwohner der Gemeinde mit großem Einsatz und viel Freude.

Die Bürgerinitiative Heimat Hengersberg versteht sich als „Hen-

gersberger Bürger, die sich informieren und die Entwicklung ihrer

Heimat mitgestalten“. Zwecke des Vereins sind die Förderung des

Umwelt- und Landschaftsschutzes, der Jugend sowie des Heimat-

gedankens. Der Verein möchte vor allem erreichen, dass bei öf-

fentlichen Planungen in der Marktgemeinde Hengersberg der

Grundsatz höchstmöglicher Umwelt- und Landschaftsverträglich-

keit vorrangig beachtet wird.

Der Ritterbund „die Puchberger“ ist ein Zusammenschluss von

historisch interessierten Hengersbergern, die sich für ihr Rollen-

spiel das Mittelalter ohne öffentliche Showauftritte ausgewählt

haben. Die neuzeitlichen Ritter lassen ausgestorbene Ritterge-

schlechter mit ihren Namen wieder auferstehen. Dadurch sind

alle Mitglieder an der Herdbank als Ritter gleich. Alltag, Geschäft,

Beruf und jegliche soziale Unterschiede spielen bei ihren Zusam-

menkünften keine Rolle. Über Religion und Politik wird dabei

grundsätzlich nicht gesprochen, um nicht die Harmonie durch

feststehende, persönliche Glaubensrichtungen und Einstellungen

zu stören.

Die Ritterbünde der Neuzeit bestehen seit über 200 Jahren – in

Hengersberg seit 1865 – und haben alle politischen Wandlungen

überstanden. Sie unterwerfen sich den Idealen des Hochmittel­

alters, der Blütezeit der Ritter. Lehrmeyster ist Wolfram von Eschen-

bach, der diese Vorstellung in seinem „Parzival”, der Gralssage um

König Artus und seiner Tafelrunde, näher bringt. Das Ziel eines

Ritterbundes ist die Pflege mittelalterlichen Brauchtums, wie das

Eintreten für Freundschaft und Brüderlichkeit, die Förderung des

Gemeinsinns, die Hilfsbereitschaft und Wohltätigkeit, die Liebe

zur Heimat, die Treue und Standfestigkeit, die Toleranz gegenüber

anderen sowie die Pflege der Geselligkeit und des Humors.

Sicherlich sind das Ideale, die wohl nie in Vollkommenheit zu er-

reichen sind, aber dennoch haben sich „die Puchberger“ vorge-

nommen, diesen ritterlichen Idealen nachzueifern. Denn gerade in

unserer heutigen Welt, in der die Würde des Menschen oft in

Frage gestellt wird, wo das Streben nach Macht, Geld und Einfluss

im Vordergrund zu stehen scheint, bildet der Ritterbund eine Ge-

meinschaft, die in dem Bemühen nach gegenseitiger Achtung,

Sympathie und Zuneigung ihre Aufgabe darin erblickt, den Men-

schen und Mitbruder in den Mittelpunkt zu stellen.

An die erste Stelle ihrer Ideale haben die heutigen Ritter die Freund-

schaft gesetzt. Denn es ist im Leben sehr wichtig, einen Menschen

zu haben, mit dem man über alles reden kann. Ein wichtiger Be-

standteil der ritterlichen Kapitelabende gebührt daneben dem

Humor. Frei nach dem Motto: „Ein Tag, an dem wir nicht gelacht

haben, ist ein verlorener Tag.“

Quelle:

www.fotocommunity.de/fotograf/epies/500386

Quelle: TC Hengersberg