Seite 26 - Marktwegweiser Pilsting

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INTERVIEW MIT KARIN KERSCHER
Erzieherin und stellvertretende Leiterin im
„Haus für Kinder Santa Maria“
Wie sieht – kurz gefasst – das pädagogische Konzept der
Einrichtung aus?
Karin Kerscher:
Wir sorgen dafür, dass unser Haus für Kinder
ein anregender Ort ist, wo jedes Kind nach seinen Möglich-
keiten gefordert und gefördert wird. Das Kind ist für uns ein
kostbares Geschöpf mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten,
sozialen Fähigkeiten, einer Portion Neugierde und Interesse,
eigenem Willen und eigenständigem Wesen – kurzum: ein
vollwertiger, einzigartiger Mensch, den wir mit seinem au-
genblicklichen Entwicklungsstand aufnehmen und dem wir
in einer kindgemäß vorbereiteten Umgebung die Möglichkeit
bieten wollen, sich ganzheitlich nach seinen Bedürfnissen zu
entwickeln. Dabei ist es für uns wichtig, das Kind zu beob-
achten und, wenn nötig, geeignete Hilfe anzubieten (Hilfe zur
Selbsthilfe). Wir gestalten den Tagesablauf mit einem Mix aus
Eigentätigkeit, frei gewählten Spielen, Lernen in Klein- und
Großgruppen und gezielten Förderangeboten. Das Spiel der
Kinder ist für uns eine selbstbestimmte Tätigkeit, in der sie ihre
Lebenswirklichkeit konstruieren und rekonstruieren. Wir unter-
stützen die Ich-Entwicklung des Kindes, seine Eigenwahrneh-
mung und die Entwicklung seiner sozialen und emotionalen
Kompetenzen. Jedes Kind kann ein positives Selbstwertgefühl
und Selbstvertrauen aufbauen und sich zu einer stabilen Per-
sönlichkeit entwickeln.
Was ist das Besondere am Haus für Kinder?
Karin Kerscher:
Unsere Besonderheiten liegen zum einen in
unserem pädagogischen Grundsatz, welcher von der Pädago-
gik von Maria Montessori beeinflusst wird. Zum anderen liegt
unser Augenmerk besonders auf der Vermittlung von Werten.
Des Weiteren liegt uns sehr viel daran, so oft wie möglich
draußen zu sein. Unser weiträumiges Gelände ist von großen
Bäumen und vielen Büschen eingerahmt, die von den Kindern
zum Verstecken und Entdecken genutzt werden. Die Spiel- und
Klettermöglichkeiten sind so konzipiert, dass alle unsere Kinder
den Garten nutzen können. So erhalten sie großen Freiraum
für Lernerfahrungen in allen Lebensbereichen.
Inwieweit erleichtert der Kindergarten den Übergang
zur Grundschule?
Karin Kerscher:
Der Kindergarten legt Grundsteine für einen
positiven Übergang zur Grundschule. Um in der Schule be-
stehen zu können, brauchen die Kinder eine Art „Rucksack“
an Basiskompetenzen, wie zum Beispiel ein gutes Selbstbe-
wusstsein, motorische Fähigkeiten, kognitive Kompetenzen
und vieles mehr. Wir versuchen diese allen unseren Kindern in
der Kindergartenzeit zu vermitteln. Durch die Zusammenarbeit
zwischen Kindergarten und Grundschule sind unsere Kinder
gerüstet, sich den neuen Herausforderungen des Schulalltags
zu stellen. Bereits während der Zeit im Kindergarten stellen sich
beispielsweise die Lehrkräfte den Kindern vor oder wir besu-
chen die Grundschüler in der ansässigen Schule. So entsteht
eine Vernetzung, die den Kindern den Übergang erleichtert.
Wie verläuft die Zusammenarbeit mit den Eltern?
Karin Kerscher:
Eine Erziehungspartnerschaft zum Wohl des
Kindes ist uns besonders wichtig. Eltern sind für uns die wich-
tigsten und einflussreichsten Bezugspersonen der Kinder. Ge-
spräche zwischen Eltern und Erzieherin helfen, das Kind besser
zu verstehen. Elternabende sollen die Eltern zusammenführen,
um sich gegenseitig besser kennenzulernen, um Erfahrungen
auszutauschen, um gemeinsam pädagogische Fragen zu erör-
tern und um neue Informationen zu bekommen. Zudem führen
wir regelmäßige, schriftliche Elternbefragungen durch. Halb-
jährlich wird ein Elternsprechtag angeboten. Selbstverständlich
ist auch genügend Zeit für spontane Elterngespräche.
FAMILIENFREUNDLICHES PILSTING
KONTAKT
Haus für Kinder Santa Maria
Klostergasse 12
94431 Pilsting
Telefon: 09953 567
E-Mail:
Behrens
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