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Das heimische Handwerk berücksichtigen
Empfehlung:
Bei Vergaben das heimische
Handwerk berücksichtigen
Berücksichtigen Sie in verstärktem Maße ortsansässige Handwerksbetriebe bei der
Vergabe öffentlicher und privater Aufträge!
Nicht immer ist das billigste Angebot auch das preisgünstigste. Dies ist sicher für alle, die
im Bau- und Ausbaubereich zu tun haben, eine Binsenweisheit. Gleichwohl verfahren immer
wieder viele Auftraggeber nach dem Prinzip: Den Auftrag erhält der Anbieter mit dem nied-
rigsten Preis.
Baubehörden und Dienststellen der öffentlichen Hand meinen aufgrund vielfältiger Vorschrif-
ten sogar gezwungen zu sein, so zu verfahren.
Bei objektiver Betrachtung wird man aber zugeben müssen: Dieses Prinzip ist
kurzsichtig und gefährlich.
Das Kommunalwesen deckt seine Ausgaben und Investitionen zum überwiegenden Teil mit
den Einnahmen aus der Gewerbesteuer, zu deren Zahlung die gewerbliche Wirtschaft – also
insbesondere die Handwerksbetriebe – herangezogen werden. Mit der Vergabe von Aufträ-
gen an Betriebe, die innerhalb unseres Bezirkes ihren Sitz haben, wird zum einen also das
Steueraufkommen gefestigt, zum anderen werden die Arbeitsplätze der Arbeitnehmer, die
ihrerseits zum überwiegenden Teil ebenfalls Bürger dieser Region sind, gesichert. Auch sie
tragen durch die Zahlung von Steuern und Gebühren zum Haushalt der Städte und Gemein-
den unseres Bezirkes bei.
Es ist also geradezu ein Erfordernis der politischen und wirtschaftlichen Vernunft, unserer
eingangs ausgesprochenen Erwartung Rechnung zu tragen. Nicht anders ist es aber auch
bei den Auftraggebern der privaten Hand. Der im hiesigen Bereich ansässige Handwerks-
meister ist auf den guten Ruf seines Unternehmens angewiesen, diesen sichert er sich durch
die Qualität seiner Arbeit. Ihm kann es nicht nur um einen einzigen lukrativen Auftrag gehen.
Er muss an die Zukunft seines Betriebes und dessen Arbeits- und Ausbildungsplätze denken.
Der einheimische Betrieb ist im Falle auftretender Schäden oder späterer Ergänzungs- und
Renovierungsarbeiten rasch und verhältnismäßig kostengünstig wieder zu erreichen.
Auch unter den vorstehenden Gesichtspunkten soll dieses Handbuch Hilfe für all diejenigen
sein, die an der Vergabe von Aufträgen beteiligt sind. Wir bitten also alle, diese Überlegungen
mit in ihre Entscheidung einzubeziehen.