Seite 9 - Gemeinde Sandhausen

Basic HTML-Version

Unsere Wurzeln
7
aus und in die FDP/DVP ein und gehörte von 1952-53 dem
vorläufigen Kabinett von Ministerpräsident Reinhold Maier
als Parlamentarischer Staatssekretär für die Ausarbeitung und
Vollziehung der Verfassung an.
Kriege und Persönlichkeiten
Auch Sandhausen wurde nicht von Kriegen und Plünderungen
verschont. Immer wieder fielen feindliche Heere über den Ort
her. In den Jahren 1278, 1462, im 30jährigen Krieg und zuletzt
1689 wurde der Ort von Tod und Verwüstung heimgesucht,
die Einwohnerzahl dezimiert. Seit dem 2. Weltkrieg hat sich
die Bevölkerung der Gemeinde Sandhausen dann von 6.200
auf ca. 15.000 mehr als verdoppelt. Auch Persönlichkeiten
waren immer wieder darunter, wie zumBeispiel der Theologe,
Erzieher und Universalgelehrte
Marcus Wendelinus
(1584-
1652), an den am Heimatmuseum eine Gedenktafel erinnert.
Ebenso sollte hier
Nikolaus Herchheimer
, Sohn des aus Sand-
hausen ausgewanderten Hans Jost Herchheimer, erwähnt wer-
den. Er gilt als Held des Mohawktals, der 1777 als General in
der Schlacht bei Oriskany siegte. George Washington ehrte
den Held mit den Worten: „Er war der erste, der in das fort-
gesetzte Unglück des nördlichen Feldzuges den Umschwung
zum Siege brachte.“
Nach ihm wurde sein Heimatort „Herkimer“ benannt. Auch
der jüdische Gymnasialprofessor
Ludwig Marx
, der in vielen
Gedichten die Not seiner Leidensgenossen während der Nazi-
herrschaft schilderte, stammt aus Sandhausen.
Seit 1968 lebte hier der Pianist, Komponist und Hochschulleh-
rer
Georg von Albrecht
, der in Sandhausen zahlreicheWerke
komponierte.
Als Kompositionslehrer vermittelte er in der Zeit des Natio-
nalsozialismus, auch gegen Widerstand, alle Strömungen der
neuen Musik, z. B. der Zwölftontechnik.
Nicht vergessen werden sollte der Politiker
Edmund Kauf-
mann
, der 1893 in Sandhausen geboren wurde. Nach dem
Studium der Staatswissenschaften schlug er eine politische
Karriere ein und wurde 1923 zum Bürgermeister der Stadt
Singen gewählt. 1929 folgte die Wahl für das „Zentrum“ in
den badischen Landtag. Nach dem 2. Weltkrieg war er Mit-
begründer der CDU Rheinland-Pfalz und Finanzminister des
Landes Würtemberg/Baden. 1952 trat Kaufmann aus der CDU
Kaufmann
Rudolf Knoll:
„Es ist ein gemütlicher
Ort und als Opa mit Enkel
genieße ich bei meinen
Besuchen die schönen
Spaziergänge, die man
hier machen kann. Im
alten Rathaus gibt es ein
kleines Heimatmuseum.“