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Erfolgreich sanieren
Foto: © Ogressie_Fotolia.com
An Gebäuden, die vor mehreren Jahrzehnten erbaut wur-
den, macht sich das Alter meist deutlich bemerkbar. Denn
die Witterung, die Abnutzung durch die Bewohner sowie
weitere Einflüsse ziehen auch ein standfestes Haus in Mit-
leidenschaft. Und auch aus energetischer Sicht sind tradi-
tionelle Gebäude nicht sehr effektiv. Dennoch ist der Kauf
eines älteren Hauses eine interessante Alternative zu ei-
nem Neubau, denn die Käufer profitieren von den beste-
henden Strukturen und haben die Möglichkeit, das Haus
im Zuge einer Komplettsanierung den heutigen Anforde-
rungen anzupassen.
Was bedeutet es nun, ein Gebäude zu „sanieren“? Durch
diese Maßnahme soll ein Bauwerk mit Hilfe innovativer
Techniken wiederhergestellt und modernisiert werden.
Indem alle Mängel beseitigt werden, soll die Bewohnbar-
keit wiederhergestellt und ein angemessener Lebensstand-
art gewährleistet werden. Zu diesen Maßnahmen zählen
die Instandhaltung bzw. -setzung, die Umnutzung, die
Renovierung oderModernisierung sowie die energetische
Verbesserung eines Gebäudes.
Energiekennzahl ermitteln
Der erste Schritt zu einer energetisch und ökonomisch
sinnvollen Gebäudesanierung ist die Ermittlung des Ge-
bäudeenergiestandards. Richtwert hierfür ist die soge-
nannte Energiekennzahl, die sich aus dem Jahresenergie-
verbrauch errechnet. Der jährliche Energieverbrauch pro
Quadratmeter ist eine ähnliche Vergleichsgröße wie der
Benzinverbrauch eines Autos pro 100 Kilometer.
Die Energiekennzahl kann leicht selbst berechnet werden:
Der Jahresheizenergieverbrauch wird durch die beheizte
Wohnfläche dividiert. Ist in dem Energieverbrauch die
Warmwasserbereitungmit enthalten, sowerden pauschal
1.000 Kilowattstunden für jede im Haushalt lebende Per-
son vor der Division abgezogen.
Formel: (Jahresheizenergieverbrauch – 1000 kWh/pro Per-
son) : Wohnfläche = Energiekennzahl
Der Energieverbrauch – am besten sind gemittelte Werte
über die letzten Jahre – kann den Rechnungen des Ener-
gieversorgers oder der Heizkostenabrechnung entnom-
men werden.
Bei eigenen Ablesungen am Gaszähler oder an der Mess-
anzeige des Öltanks kann der Verbrauch umgerechnet
werden:
Faustregel: 1 Liter Öl  = ~ 1 Kubikmeter Erdgas = ~ 10 kWh.