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Durch eine Beeinträchtigung des Körpers
kann sich das gewohnte Umfeld in einen
Hindernisparcours verwandeln, in dem die
Treppe zu lang und ohne Halterung nicht zu
bezwingen ist, Armaturen sowie Lichtschal-
ter unerreichbar entfernt sind und Stufen oder
Kanten sich in Stolperfallen verwandeln. Vor
allem das Bad möchte jeder möglichst lange
ohne fremde Unterstützung nutzen können, da
es sich hier um einen intimen Bereich handelt.
Eine innovative Gestaltung des Sanitärbereichs,
die einen barrierefreien Zugang ermöglicht, ver-
hilft körperlich eingeschränkten Menschen, die
eventuell auf einen Rollstuhl angewiesen sind, zu
einer unkomplizierten Nutzung. Einige gesetzliche
Rahmenbedingungen und Regeln sowie die DIN-
Normen 18024 und 18025 liefern Richtlinien zu den
allgemeinen Aspekten der Architektur wie beispielswei-
se Bewegungsflächen, Zugänge oder dem Boden und den
Merkmalen einzelner Produkte wie Toilette, Waschbecken
und Griffe. Deutlich muss jedoch gesagt werden, dass es
keine allgemeingültigen Vorschriften geben kann, denn die
Bedürfnisse der einzelnen Menschen sind sehr unterschied-
lich und müssen individuell gelöst werden. Dabei sind sicher-
lich Kompromisse mit den Vorgaben einzugehen, weil hier
gilt: Der Mensch ist der Maßstab für Planung und Bau. Er-
kundigen Sie sich auch nach finanzieller Unterstützung – es
gibt verschiedene Anlaufstellen, die solche Projekte fördern.
Dazu gehören unter anderem Kranken- und Pflegekassen
sowie Sozial-, Arbeits- und Versorgungsämter. Es gibt auch
sogenannte Wohnbauförderungsprogramme der jeweiligen
Bundesländer.
Barrierefreies
Bad
Infobox: Barrierefrei wohnen – was heißt das
eigentlich?
Für immer mehr Menschen stellt die barrierefreie Aus-
gestaltung ihrer Wohnräume eine gute Alternative zum
Umzug in eine spezielle Einrichtung für Senioren und/
oder Menschen mit Pflegebedarf dar. Dabei wird da-
für gesorgt, dass die alltäglichen Wege begehbar bzw.
befahrbar sind und die Dinge des täglichen Lebens
greifbar bzw. erreichbar sind. Bedarf für eine besse-
re Ausleuchtung von möglichen Stolperfallen oder die
sinnvolle Anbringung von Handläufen zur Verringerung
unnötiger Balanceakte können schnell erkannt und um-
gehend behoben werden. Auch zu viel Mobiliar oder zu
wenig Platz vor Waschtischen oder in der Küche kön-
nen einschränken.