Information für Bürger und Gäste der Stadt Waldenburg

4 Leben in Waldenburg – auf dem Balkon Hohenlohes Aus der Geschichte InWaldenburg ist noch etwas zu spüren vom Flair der mittelalterlichen Stadt, deren Entstehungsgeschichte im 13. Jahrhundert beginnt. Die kleine Stadt auf dem Berg ist noch teilweise umringt von wehrhaften Mauern, überragt von Wach- und Wehrtürmen, die allen Stürmen der Zeit trotzten. Die natürliche, eingeengte und abgeschnürte Bergzunge war geradezu ideal für eine befestigte Stadt, die feindlichen Angriffen standhalten musste. Wie alle Städte in dieser Epoche wuchs auch die Stadt Waldenburg um die ursprüngliche Burg herum. Bis weit ins 19. Jahrhundert blieben das Schloss und die Wohnhäuser der Bürger auf die schon seit dem Spätmittelalter überbaute Fläche begrenzt. Zerstörung und Wiederaufbau In den letzten Tagen des ZweitenWeltkriegs, vom13. bis 16. April 1945, wurden siebenhundert Jahre Geschichte zerstört, weggebrannt, in Schutt und Asche gelegt. Der Wiederaufbau in aufgelockerter Bauweise, durchzogen von kleinen Grünanlagen mit gemütlichen Sitzplätzen, ließ den heimeligen Charme einer mittelalterlichen Stadt – nun ausgestattet mit allen Einrichtungen der Moderne – wieder erstehen. Wie der Phönix aus der Asche konnte Waldenburg sich aus den Trümmern in verjüngter Gestalt erneuern. Der Phönix- brunnen des bekannten Bildhauers Hermann Koziol auf dem Markt- platz symbolisiert dieses Untergehen und Auferstehen. Der Mythos vom Vogel Phönix Der Mythos (die Sage) vom Vogel Phönix hat die Menschen schon seit jeher fasziniert. Seine Ursprünge führen in das alte Ägypten der Phara­ onen. Eine in der Antike wohl verbreitete Version davon finden wir beispielsweise bei dem griechischen Historiker Heridot. Demnach ist der Phönix ein Vogel von Adlergröße und Kranichgestalt, der in Indien oder Arabien lebt. Wenn er fünfhundert Jahre alt geworden ist, fliegt er über den Libanon, sammelt dort wohlriechende Kräuter und trägt sie in seinem Schnabel auf den Altar des Sonnengottes im ägyptischen Heliopolis. Aus den Kräutern baut er sich darauf hin ein Nest, in demer sich zu Asche verbrennt. Nach drei Tagen ersteht er daraus in erneuter Jugendlichkeit und Schönheit auf und fliegt in seine Heimat zurück. Diente er den Ägyptern als Symbol des unsterblichen, sich stets erneu- ernden Sonnengottes, so sahen die frühen Christen in ihmdas Sinnbild des Gottessohnes, der amdritten Tag nach seiner Grablegung verklärten Leibes auferstanden, oder man betrachtete den Phönix als Sinnbild für die Unsterblichkeit der Seele des Menschen schlechthin. Im Barock, der Sinnsprüche liebte, ging in das Bild des Phönix, versehen mit dem Sinnspruch „Ex flammis orior“, etwas von der stoisch-trotzigen Haltung eines Geschlechtes ein, das nach Brand und Verwüstung durch die Kriegsfurie dennoch Neubeginn und neues Leben wagte. Damit ist auch schon die Brücke von den Menschen der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zu uns und unserem Ort geschlagen. Stadt der drei Türme in grandioser Aussichtslage Waldenburg liegt als „Balkon Hohenlohes“ von weither sichtbar auf einem weit ins Land hinausragenden Bergsporn. Die markante Silhouette mit den drei hoch in den Himmel ragenden Türmen – Berg- fried, Kirchturm und Hochwächterturm („Lachnersturm“) – macht den Fremden neugierig auf einen Ort, der so imposant auf der Höhe steht. Überwältigend ist der grandiose Ausblick auf eine Landschaft mit idyllisch eingebetteten Dörfern und in die Ferne, die jeden Morgen ein anderes Gesicht hat und sich im Lauf des Tages immer wieder verändert. Jeden Tag kann das bis zum Odenwald und zur Franken- höhe reichende Bild der Natur neu entdeckt werden. Der Sonnen­ untergang ist immer wieder ein Schauspiel für sich. Leben in Waldenburg – auf dem Balkon Hohenlohes Silhouette der Stadt Waldenburg

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