2
In dieser Broschüre ist nur ein Auszug aus einer umfassenden
Geschichtsbetrachtung von Wildflecken und seinen Ortsteilen
Oberwildflecken und Oberbach möglich. Wer seine Kenntnisse
erweitern möchte, dem sind sowohl die Chroniken von Wildfle-
cken und Oberbach als auch die Bildbände „Markt Wildflecken
und seine Ortsteile“ und „Unvergessene Heimat rund um’s
Dammersfeld“ zu empfehlen.
Auf der Suche nach den Ursprüngen des heutigen Marktes
Wildflecken stößt man auf vielerlei Informationen. Die greifbare
geschriebene Geschichte beginnt im Jahre 1000 mit der Schen-
kung des sogenannten Salzforstes (eines Gebietes, das sich in
unserer Gegend von Riedenberg über den Kleinen Auersberg und
das Dammersfeld bis im östlichen Bereich hin zur Salzburg bei
Neustadt und Salz – daher der Name – erstreckt) durch Kaiser
Otto III. an das Fürstbistum Würzburg. Schriftlich überlieferten
Aussagen zufolge wird die Gründung Wildfleckens auf das Jahr
1524 festgelegt. Es ist das Jahr, in dem ein Herr Balthasar
Schramm erstmals die Siedlung „Waldflecken“, die er mit Erlaub-
Aus der Geschichte
nis der Forstmeister eine Stunde unterhalb der Sinnquelle bauen
durfte, erwähnt.
Den Aufschwung von einer damaligen wilden kleinen Ansiedlung
zu einer Gemeinde mit besonderer Bedeutung, nämlich einer
Garnisonsgemeinde, erlangte Wildflecken durch den Bau des
Truppenübungsplatzes im Jahre 1938. Leider fielen dem Bau
des Truppenübungsplatzes zahlreiche Rhöndörfer zum Opfer,
die deshalb abgesiedelt werden mussten. Ein wunderschönes
Gebiet, das dadurch verloren ging, jedoch anlässlich der jährlich
stattfindenden Volkswandertage Ende Juli durch die Bundeswehr
für Wanderer zugänglich gemacht wird.
Der Ortsteil Oberwildflecken, hier auch als „Muna“ (Munitions-
anstalt) bekannt, entstand im Jahre 1940. Die „Muna“ hatte
ein Straßennetz von 25 km und einen Bahnanschluss. Inner-
halb dieses Areals lagen zahlreiche Wohngebäude, Baracken,
Schuppen und Hallen. Munitionsteile lieferte man mit der Bahn
nach Oberwildflecken, wo diese zusammengesetzt wurden.