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„Menschen mit Demenz brauchen Empathie“

Am diesjährigen Welt-Alzheimer-Tag konnten Besucher und Schülerinnen und Schüler der Silcher- und Pestalozzischule in der Stadthalle die eigenen Sinne testen, sich über die Krankheit informieren und erfahren wo es Beratung und Hilfe gibt.  , Die Schülerinnen und Schüler schauen gebannt auf die Erzählungen der Mitarbeiterinnen aus Nürnberg. Mit ihrem mobilen Erfahrungsfeld versetzten diese nicht nur die Jugendlichen, sondern auch so manchen Besucher in Erstaunen. Die eigenen Sinne und Wahrnehmungen konnten beim Ertasten von Gegenständen, am Duftbaum oder beim Testen des Gleichgewichtssinns geprüft werden. Besonders um den Duftbaum scharten sich die Besucher. An einem Holzgestell hingen mehrere Fläschchen mit verschiedenem Inhalt. Die Aufgabe war zu schnuppern und zu erraten um welchen Geruch es sich handelt. "Gerüche stimulieren und regen das Gedächtnis an“, erklärt Ursula Diethe-Hollis vom Nürnberger Erfahrungsfeld. Ein besonderes Erlebnis war für die Schülerinnen und Schüler der Simulationsanzug. Jeder wollte mal in den Anzug schlüpfen, der den Träger um 30-40 Jahre älter macht. Gelenkversteifungen, Einschränkung des Sichtfeldes und des Hörvermögens sind nur drei der Einschränkungen, die ältere Menschen vor so manche Herausforderungen stellen. Schon bei einfachen alltäglichen Dingen, wie Treppenstiegen oder Geld aus dem Geldbeutel nehmen, merkten die Jugendlichen, wie schwierig und anstrengend dies oft für ältere Menschen sein muss. Daneben konnten die Interessierten durch den Kurzfilm „Apfelsinen in Omas Kleiderschrank“ Einblicke in das Zusammenleben eines 16-Jährigen mit seiner an Demenz erkrankten Großmutter erhalten.  , Am großen Infotisch wurden viele Broschüren verteilt, die zahlreiche Hinweise rund um das Thema Demenz gaben. Heide Daiss von der IAV-Stelle rät Angehörigen, sich über die Krankheit zu informieren. Je mehr die Angehörigen wissen, umso leichter fällt das zusammen leben. „Hilfsangebote sind zwar vorhanden, doch oft werden sie spät oder überhaupt nicht in Anspruch genommen“, so Soziallotsin Heide Daiss. Außerdem sei es wichtig, das Thema Demenz aus der Tabu-Zone herauszuholen und Betroffene und Angehörige zu entlasten. Eine Umfrage am Aktionstag zeigte auf, dass viele der Besucher Demenz aus dem persönlichen Umfeld kennen. Dennoch haben sie Angst vor der Krankheit und wissen oft nicht, wo sie Hilfe erhalten können. „Es ist wichtig, deutlich zu machen, wo es Hilfe und Unterstützung gibt“, unterstreicht Oberbürgermeister Klaus Heininger.  , Am Abend wurde der sehr bewegende und eindrückliche Film „Vergiss mein nicht“ gezeigt. Der Regisseur David Sieveking zeigt in diesem Film am Beispiel seiner an Demenz erkrankten Mutter sehr persönliche Einblicke in den Alltag und die immer schwieriger werdende Betreuung der Angehörigen auf.

Beitragsverfasser: PSE (Pressestelle Stadt Eislingen/Fils)
Datum der Veröffentlichung: 29.09.2015

Baden-Württemberg, Göppingen, Eislingen

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