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Angebot für Schulklassen: Stadtmuseum bietet viele Aktionen zum jüdischen Leben in Kiel

Schleswig-Holstein, Kiel, Kiel
Im Stadtmuseum Warleberger Hof ist derzeit die Ausstellung „Kiel, Chanukka 1931. Rahel Posners Foto erzählt“ zu sehen. Im Mittelpunkt steht das berühmte Foto von Rahel Posner – der Frau des damaligen Kieler Rabbiners –, das sie 1931 aus ihrer Kieler Wohnung am Sophienblatt aufnahm. Sie stellte den Chanukka-Leuchter der Familie ins Fenster – und damit der Hakenkreuzfahne an der NSDAP-Kreisgeschäftsstelle auf der anderen Straßenseite gegenüber.

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, darunter viele besondere Aktionen für Schulklassen. Alle museumspädagogischen Angebote für Schüler*innen und Lehrkräfte sind kostenfrei und können in der gesamten Laufzeit der Ausstellung bis zum 12. März 2023 gebucht werden unter den Kieler Telefonnummern 901-3488 und 901-3425. Viele Informationen und das Veranstaltungsprogramm gibt es unter www.kiel-museum.de.

Das Programm für Schulklassen hat das museumspädagogische Team um Yvonne Danker in Kooperation mit vielen externen Partner*innen – darunter das Amt des Landesbeauftragten für politische Bildung, die Christian-Albrechts-Universität, die jüdischen Gemeinden und die Autorin Adriana Stern – für Schüler*innen ab Klassenstufe 5 entwickelt. Vier Module stehen zur Auswahl, um sich mit Themen des jüdischen Lebens in seiner Vielfalt auseinanderzusetzen.

Einen wichtigen Part in der Vermittlungsarbeit übernimmt die jüdische Autorin Adriana Stern, die analog zu dem Projekt „Rent a Jew“ im Rahmen von Tandemführungen den Schüler*innen im Museum Frage und Antwort steht. Ziel ist das „Lernen durch Begegnung“ – und auf diese Weise die bunte Pluralität jüdischen Lebens zu erfahren.

Außerdem bietet das Stadt- und Schifffahrtsmuseum Schüler*innen ab Klassenstufe 9 einen Workshop zur historischen Fotoanalyse und Rezeption unter dem Motto „Was will uns das Foto sagen?“ an. Dabei lernen die Schüler*innen, sich kritisch mit Fotos als Quelle zur NS-Geschichte auseinanderzusetzen. Gleichzeitig eignen sie sich Methoden der Bildanalyse und Bildinterpretation an.

Zwei Stadtrundgänge mit der Historikerin Annette Mörke runden das museumspädagogische Angebot ab. Möglich ist zum Beispiel auf eine historische Spurensuche an verschiedenen Orten im Stadtraum, wo es um Geschichte, Riten und Bräuche des Judentums und um die Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in Kiel geht. Alternativ können Schulklassen auf den Spuren der Familie Posner wandern und die Stationen im Leben der Familie beleuchten.

Wer sich lieber eigenständig auf Spurensuche begeben möchte, kann dies ab November mit einem neu entwickelten Rallye-Actionbound tun, der die jüdische Zuwanderung seit 1991 und die Vielfalt jüdischen Lebens heute spielerisch vermittelt. Die Rallye besteht aus Informationsbausteinen, Quizfragen und anderen Aufgaben. Nutzer*innen können den Bound analog (etwa durch Kiel laufend) oder digital (etwa vom Klassenzimmer oder von zu Hause aus) spielen – und so etwas über jüdisches Leben in Deutschland lernen. Zur Einführung dieses Moduls gibt es für Lehrkräfte am Dienstag, 29. November, von 14 bis 18 Uhr eine Fortbildung mit Freya Elvert, Referentin beim Landesbeauftragten für politische Bildung, die im Stadtmuseum Warleberger Hof startet.

„Viele Menschen haben kaum Berührungspunkte und wissen wenig über jüdisches Leben damals und heute, über jüdische Feste, Riten und Gebräuche. Vielleicht können wir dazu beitragen, alte Klischees und antisemitische Vorurteile mit der Themenvielfalt des Ausstellungsprogramms aufzulösen“, erklärt Yvonne Danker vom museumspädagogischen Team. „Es liegt uns besonders am Herzen, neues Wissen zu vermitteln und miteinander ins Gespräch zu kommen, damit jüdische Lebensformen in der Gesellschaft bekannter werden.“

 

Das Programm für Schulklassen und Lehrkräfte im Überblick

Jüdisches Leben in Kiel – Stadtrundgang

Auf einem kulturgeschichtlichen Rundgang durch die Stadt entdecken die Teilnehmer*innen Zeugnisse jüdischen Lebens in Kiel. Die Spurensuche

beginnt am Mahnmal der Synagoge. An verschiedenen Orten geht es um Geschichte, Riten und Bräuche des Judentums und um die Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in Kiel.

Dauer: 90 Minuten / maximal 30 Schüler*innen, ab Klassenstufe 8

Anmeldung: 0431/901-3488 oder -3425, Eintritt frei


Auf den Spuren der Familie Posner – Stadtrundgang

Der Rundgang beleuchtet Stationen im Leben der Familie Posner, die bis 1933 im Sophienblatt 60 – gleich gegenüber der Kreisleitung der NSDAP – wohnte.

Treffpunkt: Alter Jüdischer Friedhof, Michelsenstraße 22

Männliche Besucher werden gebeten, auf dem Jüdischen Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen.

Dauer: 90 Minuten / maximal 30 Schüler*innen, ab Klassenstufe 8

Anmeldung: 0431/901-3488 oder -3425, Eintritt frei


Schalom – Lernen durch Begegnung: Tandem-Rundgang durch die Ausstellung

Oft werden jüdische Menschen einseitig als Opfer historischer Verfolgung und Gewalt gesehen. Jüdisches Leben im heutigen Deutschland ist aber geprägt von großer kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt. Die Begegnung mit Adriana Stern gibt Schüler*innen ab Klassenstufe 5 die Möglichkeit, das heutige jüdische Leben in seiner Vielfalt, Lebendigkeit und Diversität kennenzulernen.

Dauer: 90 Minuten / maximal 30 Schüler*innen, ab Klassenstufe 5

Anmeldung: 0431/901-3488 oder -3425, Eintritt frei


Was will uns das Foto sagen? Historische Fotos analysieren und verstehen

Viele Menschen rezipieren Fotos meist sehr schnell, schreiben ihnen große

Glaubwürdigkeit zu und lassen sich gerne von ihnen beeinflussen. In der Ausstellung geht es um das berühmte Foto von Rahel Posner, das sie 1931 aus ihrer Wohnung im Sophienblatt 60 gemacht hat. Was will uns das Foto sagen? Anhand des Fotos lernen die Schüler*innen in diesem Workshop, sich kritisch mit Fotos als Quelle zur NS-Geschichte auseinanderzusetzen, und sie lernen Methoden der Bildanalyse und Bildinterpretation kennen.

Leitung: Dr. Birte Gaethke, Kunsthistorikerin

Dauer: 60 Minuten / maximal 30 Schüler*innen, ab Klassenstufe 9 Anmeldung: 0431/901-3488 oder -3425, Eintritt frei


Rallye/Actionbound zur spielerischen Vermittlung jüdischer

Zuwanderung seit 1991 und der Vielfalt jüdischen Lebens heute

Die an der Christian-Albrechts-Universität Kiel entwickelte Rallye besteht aus Informationsbausteinen (Text, Bilder, Audio, Video), Quizfragen und anderen Aufgaben. Nutzer*innen können den Bound analog (etwa durch

Kiel laufend) oder digital (etwa vom Klassenzimmer oder von zu Hause aus) spielen – und so etwas über jüdisches Leben in Deutschland lernen.

Die Links zum Download der App (Google Playstore und Apple) gibt es unter www.kiel-museum.de im Bereich Warleberger Hof/Museumspädagogik.


„Jüdisches Leben zwischen Vielfalt und Antisemitismus – früher und heute“ – Fortbildung für Lehrkräfte

Mit Freya Elvert, Referentin beim Landesbeauftragten für politische Bildung

Dienstag, 29. November, 14 bis 18 Uhr

Start: Stadtmuseum Warleberger Hof; Ende: Landeshaus, Düsternbrooker Weg 70

Anmeldung: 0431/901-3425, Eintritt frei

 

Datum der Veröffentlichung: 30.09.2022
Beitragsverfasser: Kerstin Graupner, Pressereferat, Pressesprecherin / Redaktion Arne Ivers
Weblink: http://www.kiel.de

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