Wohnen & Leben / Portrait

Erkheim I: Gestern und heute

Der Markt Erkheim war lange geteilt und ist heute eine moderne Gemeinde

Schon in alten Urkunden ist Erkheim als „Markt“ aufgeführt. Doch marktberechtigt ist Erkheim erst seit dem 6. November 1855. An diesem Tag wurde der erste Viehmarkt im Ort abgehalten. Damals wurden 75 Pferde, 940 Stück Hornvieh, 2150 Schafe und 60 Schweine zu Markte gebracht. Seither führte Erkheim den Namen „Marktberechtigtes Pfarrdorf“.
Die offizielle Markterhebung erfolgte am 4. Juli 1906 durch Prinzregent Luitpold von Bayern. Diese Erhebung wurde von der Einwohnerschaft mit Freude begrüßt und durch eine sehr gelungene Festlichkeit im Gasthaus „Zur Krone“ gefeiert.

Die Geschichte Erkheims beginnt natürlich wesentlich früher. Im Jahr 764 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Bis zum Jahr 1803 war die weitere geschichtliche Entwicklung durch die Teilung in der Grundherrschaft und der Landeshoheit unterschiedlich. Drei Viertel der Häuser und Untertanen gehörten zum Kloster Ottobeuren, ein Viertel der Reichsstadt Memmingen. Die erste ausführliche Erwähnung Erkheims stammt aus dem Jahr 1176. Im Verzeichnis der Vasallen, die das Kloster Ottobeuren mit Gütern belehnt, werden Rudolf und Berthold von Erkheim namentlich aufgeführt. Im Jahr 1209 kamen einige Höfe von Erkheim in den Besitz des Klosters.

Seit den 1960er Jahren ist die Einwohnerschaft Erkheims weitgehend konstant geblieben, mit einer leicht zunehmenden Tendenz. So wohnen heute rund 3000 Menschen in der Gemeinde.
Am 1. Juli 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Arlesried und Daxberg eingegliedert. Am 1. Mai 1978 kam Schlegelsberg hinzu.

Der Markt Erkheim unterhält seit 1999 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Saint-Hilaire-Saint-Mesmin im Département Loiret in Frankreich. Schon um einiges länger besteht die Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Sins im Kanton Aargau in der Schweiz.
Die Freiwillige Feuerwehr Daxberg im Unterallgäu unterhält eine seit 1990 bestehende Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Daxberg aus Unterfranken. Die Musikkapelle Markt Erkheim pflegt freundschaftliche Beziehungen zu der Musikgesellschaft Sins/Aargau in der Schweiz und der Societé musicale aus St. Hilaire - St. Mesmin in Frankreich.



Das Erkheimer Wappen

Der Markt Erkheim verfügt über eines der wenigen sogenannten „Bildsiegel“. Es zeigt authentisch das ehemalige, in der Ortsmitte von Erkheim gelegene, Schlösschen der Abtei Ottobeuren, wie es zeitgenössische Darstellungen aus dem Jahr 1690 belegen. Bei der Genehmigung dieses Bildsiegels durch das Bayerische Staatsministerium des Äußern und das königliche Haus wurden im Jahr 1875 keine Farben festlegte und das Bild wurde nicht in ein Schild gesetzt. Diese zunächst fehlende Blasonierung ist eine weitere Besonderheit des Erkheimer Wappens. Doch schon einige Zeit nach Verleihung des Siegels führte der Markt ein vom Bildsiegel abgeleitetes farbiges Wappen, das 1990 als geschichtliches Wappen von der Regierung von Schwaben anerkannt wurde: Ein hochgiebeliges Haus mit Erkertürmchen an den vier Ecken und auf dem First. Zudem führt der Markt Erkheim eine Flagge, die am 18. März 1991 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt wurde. Die Flagge ist weiß-rot gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.

 

Infos

Erkheim liegt 15 Kilometer östlich von Memmingen und markiert auf der Linie Memmingen – Erkheim – Bad Wörishofen die nördliche Grenze des Allgäus.

Der Markt Erkheim ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Erkheim.
Zum Markt Erkheim gehören unter anderem die Orte Erkheim, Arlesried, Dankelsried, Daxberg, Erlenberg, Hauggenhöfe, Erkheim, Kreiswang, Lerchenberg, Moosmühle, Schlegelsberg und Trinkenloh.
Erkheim liegt an der Autobahn A 96 München – Memmingen – Lindau – Schweiz mit einem eigenen Autobahnanschluss. Durch den Ort führt in Nord-Süd-Richtung die Kreisstraße MN 13, am südlichen Ortsrand verläuft die B18.
 

 

Bildquelle: Wikipedia, Urheber: Richard Mayer

Datum der Veröffentlichung: 27.05.2014

Bayern, Unterallgäu, Erkheim

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