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Förderer von Gegenwartsliteratur

Es begann 1988 mit einem Science Fiction: „Mona Lisa Overdrive“ von William Gibson war das erste kommerzielle elektronische Buch, das sich vollständig am Computerbildschirm lesen ließ. Seitdem hat sich der Markt für elektronische Bücher (eBooks) erheblich weiterentwickelt. Er ist heute 30 Jahre später ein gern genutztes Medium für viele Leser sowie ein wichtiges Standbein für Verlage und nicht zuletzt ein Sprungbrett für unbekannte Autoren.


Obwohl der Marktanteil der eBooks in Deutschland aktuell bei ungefähr neun Prozent stagniert, ist ihr Umsatz mit rund 410 Millionen Euro in 2016 doch beeindruckend. Rund acht Millionen Leser nutzen derzeit das Angebot an eBooks.


Die elektronischen Bücher bieten besonders zwei Vorteile: Der Leser benötigt nur einen eBook-Reader - und der wiegt im Gegensatz zu den Büchern, die man sonst vielleicht im Urlaub dabei hat, insgesamt je nach Gerät nur rund 200 Gramm. Zudem sind eBooks vielfach deutlich günstiger, als gedruckte Bücher. Der experimentierfreudige Leser kann sich bei Preisen zwischen einem und fünf Euro pro Buch leisten, auch unbekannte Autoren zu entdecken. Vielfach gibt es sogar Preisaktionen und Gratis eBooks.


Der Lesebereich der Reader ist augenfreundlich und ahmt den optischen Eindruck von Papierseiten nach. Abends lässt sich damit auch ohne zusätzliche Lichtquelle gut lesen. Die Schriftgröße der Texte lässt sich problemlos verändern und auch die Helligkeit passt sich dem persönlichen Bedürfnis jeden Lesers an. Wer allerdings das sinnliche Erlebnis eines Buches erleben möchte - vom Auspacken über das erstmalige Aufklappen und den Geruch der neuen Seiten bis zum Gefühl des Papiers beim Umblättern -, wird vermutlich von einem eBook-Reader enttäuscht sein. Daher nutzen viele Leser inzwischen beides: Für das Speichern vieler Bücher und das schnelle Lesen, um sich einen Überblick zum Beispiel über neue Literatur zu verschaffen, nehmen sie den eBook-Reader, während ihre Lieblingsbücher und neue Werke, auf die sie sich wirklich freuen, als gedruckte Bücher in ihren Regalen stehen.


Wer eBooks eine Chance gibt, unterstützt damit auch neue Autoren, die ihre Bücher im Selbstverlag veröffentlichen. Davon gibt es mittlerweile tausende und es sind viele Perlen dabei, die nur darauf warten, von neugiereigen Lesern entdeckt zu werden. Das Stöbern lohnt und der Verkaufserlös kommt den Autoren direkt zugute. Jeder eBook-Leser wird damit zum individuellen Förderer von Gegenwartsliteratur - bei vollem Lesegenuss und der Chance auf große Entdeckungen.

 

 

Bildmaterial:

Header: ThinkstockPhotos/ swissmediavision

Beitragsbild: ThinkstockPhotos/ clownbusiness

Beitragsverfasser: Torsten Schubert
Datum der Veröffentlichung: 18.05.2018



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