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Kaffee und Klima?

Die Kaffeebohne ist ebenso wie die Kakaobohne oder die Weinrebe ein sehr wählerisches Rohprodukt, welches nur unter ganz bestimmten Bedingungen wachsen kann. Klimatische Veränderungen wie verlängerte Dürrephasen oder verstärkte Regenperioden wirken sich auf den Anbau und das Wachstum der Pflanzen aus und begünstigen den Befall mit Pilzen und anderen Krankheiten.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich selbst bei einer nur moderaten Erwärmung bis 2050 die Anbaugebiete von Kaffee weltweit stark verändern werden. Veränderte Temperatur- und Niederschlagsmuster werden in einigen Regionen die Anbaufläche schrumpfen, in anderen Regionen ausdehnen lassen. Doch besonders die wichtigen und ertragreichen Regionen werden in den nächsten Jahrzehnten erheblich an Anbaukapazität verlieren.

So wird beispielsweise Brasilien, als weltweit größter Kaffeeproduzent, fast 80 Prozent der Anbauflächen für die Arabicabohne einbüßen. Anpassungsmaßnahmen an den bisherigen Standorten werden notwendig sein, um Produktionsmengen, die Qualität der Bohnen sowie Arbeitsplätze erhalten zu können. Eine reine Verlagerung der Anbaugebiete würde bedeuten, dass häufig aktuell noch bewaldete Flächen für den neuen Anbau von Kaffee gerodet würden. Frühere Kaffeeanbauflächen würden mit dem Anbau von Feldfrüchten ersetzt werden, die aber häufig nicht das hohe CO2-Speicherpotenzial wie Kaffeesträucher aufweisen.

Hier zeigt sich einmal mehr, wie viele kleine und große Bereiche des (alltäglichen) Lebens von der Erderhitzung und den Klimawandelfolgen betroffen sein werden und wie die Klimakrise sich sogar auf die 164 Liter Kaffee, die jeder Deutsche (nicht herausgerechnet sind die Kinder und Nicht-Kaffeetrinker) pro Jahr trinkt, auswirkt.
Weiterführende Informationen zum Thema erhalten Sie hier:

Studie zur Veränderung der Anbaugebiete von Kaffee (Januar 2022)
Studie zu global steigenden Kaffeepreisen (Juli 2021)

Beitragsverfasser: Jennifer Becke, Stadtentwicklung -Klimaschutz-
Weblink: http://www.wipperfuerth.de
Datum der Veröffentlichung: 23.05.2022

Nordrhein-Westfalen, Oberbergischer Kreis, Wipperfürth

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