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Nisthilfen für Angermünder Insekten

Brandenburg, Uckermark, Angermünde

Wie viele „Zimmer“ sind schon belegt?

Im Rahmen der Kooperation mit der Stadt Angermünde stellte das Insektenschutzprojekt „BROMMI“ im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Nisthilfen für Angermünde und seine Ortsteile zur Verfügung. Nun wurde die erste Nisthilfe im Angermünder Ortsteil Altkünkendorf installiert: Zusammen mit Ortsvorsteherin Monika Stürmann, Gemeindearbeiter Fred Dahlke und Wolfgang Schmoldt, einem engagierten Bürger aus dem Ort sowie Heidi Lehmann und Hanna Rubenbauer vom Projektteam wurde ein passender Platz ausgesucht und das Insektenhotel gemeinschaftlich aufgebaut. Auch weitere Ortsteile von Angermünde haben Interesse an einer Nisthilfe und Unterstützung bei insektenfreundlichen Maßnahmen bekundet.

„Wir haben schon seit längerem vor, in unserem Ortsteil eine Blühwiese anzulegen“, so Monika Stürmann. „Ein erster Ansaatversuch im Herbst auf einem Teil unserer Festwiese mitten im Ort hat leider nicht funktioniert. Es wuchsen nur sehr wenige Wildblumen. Doch das Interesse ist noch da und wir können uns sehr gut vorstellen, es mit professioneller Hilfe und in Zusammenarbeit mit der Stadt nochmal zu versuchen.“ Eine passende Fläche konnte beim vor Ort Termin zum Aufstellen der Nisthilfe auch schon anvisiert werden. Und auch das Saatgut kann über das Projekt „BROMMI“ finanziert werden. Nun wird das Vorhaben in Altkünkendorf bei einer Einwohnerversammlung vorgestellt und diskutiert. 

Das neue Insektenhotel in Altkünkendorf hat einen Platz auf einer kleinen Obstwiese mitten im Dorf, angrenzend zur Festwiese gefunden. Die 1,70 Meter hohen Nisthilfen der Firma „Wildbienenglück“ sind gefertigt aus FSC ®-zertifiziertem Fichtenholz. Mit ihren unzähligen Röhren aus Schilf können sie vielen Wildbienen als Brutstätte und Überwinterungsmöglichkeit dienen. Eine seitlich angebrachte Tafel informiert darüber, dass Insekten nicht nur artenreiche Blühpflanzen als Nahrungsgrundlage benötigen, sondern auch natürliche Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten.

Doch die Nisthilfe kann nur einen kleinen Beitrag zum Insektenschutz leisten. Überlebenswichtig für die Sechsbeiner sind ungestörte Bereiche in der Landschaft und in den Gärten - zum Beispiel unbedeckte Bodenstellen ab 1 m², Sandhaufen, lehmige Böschungskanten, sowie Totholz- oder Lesesteinhaufen. Bedeutsam sind auch wildere Ecken in den Gärten, wo Insekten gern markhaltige Pflanzenstängel oder Zweige zum Nisten verwenden, die bis zum nächsten Frühjahr nicht abgeschnitten werden.

Die beiden Projektmanagerinnen Heidi Lehmann und Hanna Rubenbauer wollen mit den Einwohnerinnen und Einwohnern der Ortsteile darüber ins Gespräch kommen, welche Maßnahmen Insekten unterstützen. Welche Grünfläche kann zum Beispiel auch mal weniger gemäht werden? Oder welche regionalen Blühpflanzen können eingesät oder gepflanzt werden? Weiterhin wird in diesem Jahr die Anwendung von insektenfreundlicher Mähtechnik auf kommunalen Grünflächen und Säumen erprobt. Das BROMMI Projekt stellt dafür eine neu angeschaffte Gerätekombination zur Verfügung, die zusammen mit der Stadt Angermünde zukünftig für die Pflege der Blühflächen genutzt werden soll.

„BROMMI“ (Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz) ist ein gemeinsames Projekt von WWF Deutschland, dem Leibniz-Zentrum für Agrar-landschaftsforschung (ZALF), Nationale Naturlandschaften e. V. und fünf UNESCO-Biosphärenreservaten.

Bis Ende 2025 werden zusammen mit Landwirt:innen, Kommunen und weiteren Akteur:innen in den Biosphärenreservaten Schaalsee, Schorfheide-Chorin, Mittelelbe, Bayerische Rhön und dem Biosphärengebiet Schwarzwald Maßnahmen zur Förderung von Insektenlebensräumen erprobt und etabliert. Das Projekt wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Die fünf beteiligten Bundesländer kofinanzieren das Projekt.

Mehr Informationen zum Projekt und seinen Partnern finden Sie auf der Website www.brommi.org.

Bei Interesse an einer Teilnahme oder bei Fragen zum Projekt können die beiden Projektmanagerinnen gern kontaktiert werden:

Hanna Rubenbauer, Telefon: +49 30 311777-802, E-Mail: hanna.rubenbauer@wwf.de

Heidi Lehmann, Telefon: +49 30 311777-561, E-Mail: heidi.lehmann@wwf.de

Datum der Veröffentlichung: 08.07.2022
Beitragsverfasser: Christin Neujahr, SB Öffentlichkeitsarbeit
Weblink: http://www.angermuende.de

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