Wohnen & Leben / Portrait

Oberstaufen I: Gestern - heute - morgen

In Oberstaufen, dem weit über Bayern hinaus bekannten Heil- und Urlaubsort, treffen sich Tradition und Zukunft. Hier im Herzen des Allgäus weiß man die Besucher aus aller Welt zu schätzen. Der Gast ist Kaiser, sei es im Winter bei einer zünftigen Skifahrt inmitten einer atemberaubenden Gebirgslandschaft. Oder zur warmen Jahreszeit, wenn das bestens gepflegte Grün der Golfplätze Amateure und Profis dazu einlädt, ihr Handicap zu optimieren.

 

Wer ein bisschen tiefer hineinschmecken will in die wechselvolle Geschichte Oberstaufens, durchläuft einen Schnelldurchgang zur Geschichte deutscher Ortschaften. Schon Römer und Kelten hinterließen im Alpenvorland ihre Spuren. Erste Erwähnung fand die Siedlung „Stoufun“ dann in einer Urkunde des Klosters St. Gallen vom 20. Dezember 868 – der Ortsname stammt übrigens vom althochdeutschen Wort für Kelch („stouf“). Eine sehr passende Wortmalerei, erinnert doch der Berg Staufen in seiner Form an einen umgedrehten Kelch.

 

1453 folgte die Erhebung zum Markt, bevor die Bauernkriege um 1525 den Ort mit voller Wucht trafen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts fiel Staufen an die Adelsfamilie von Königsegg. Der Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz bescherte der aufstrebenden Liegenschaft 1853 einen ersten „Boom“. Der zuerst noch zaghafte wirtschaftliche Erfolg Oberstaufens – wie Staufen mittlerweile hieß – wurde rund hundert Jahre später durch die Etablierung der sogenannten „Schrothkur“ beschleunigt. Im Jahr 1972 schließlich vereinte man die bis dahin selbständigen Gemeinden Aach, Thalkirchdorf und Oberstaufen zum neuen Markt Oberstaufen.

 

Ganzjährige Sport- und Erholungsmöglichkeiten in einer wunderbaren Umgebung machen Oberstaufen heute zu einer Topadresse.


Das Wappen des Marktes:

Oberstaufen durchlief eine prägnante Geschichte, die sich auch im Wappen der Gemeinde widerspiegelt. Dieses ist in der Mitte geteilt; der obere Bereich besteht ebenfalls aus zwei Teilen, in deren Mitte sich die Buchstaben S und T – für das frühere „Staufen“ – finden. Der Hintergrund oben ist in den bayerischen Landesfarben weiß und blau gehalten. In der unteren Hälfte erinnert eine stilisierte rote Burg vor silbernem Himmel an die Schildfarben der Grafen von Königsegg-Rothenfels, die früheren Besitzer.

 

 

Bildquelle: Wikipedia, Urheber: Herbert Bader

Datum der Veröffentlichung: 16.04.2014

Bayern, Oberallgäu, Oberstaufen

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