Wohnen & Leben / Portrait

Oberstdorf I: Die Gemeinde stellt sich vor

Die Marktgemeinde Oberstdorf zählt zu den beliebtesten deutschen Urlaubszielen. Die traumhaft schöne Lage in einem weiten Talkessel der Allgäuer Alpen lockt im Sommer und im Winter Scharen von Feriengästen an. Alljährlich werden rund 2,3 Millionen Übernachtungen gezählt. Den rund 9.600 Einwohnern stehen 17.500 Gästebetten gegenüber. Rund um Oberstdorf finden sich nicht weniger als 128 Skipisten, 75 Kilometer Loipen und 140 Kilometer Winterwanderwege. Drei Bergbahnen führen die höchsten Gipfel der Allgäuer Alpen hinauf. Vom Frühling bis in den Herbst laden 200 Kilometer ausgewiesene Wanderwege zu Touren durch die malerische Gebirgslandschaft ein.

 

Oberstdorfs Aufstieg zur Fremdenverkehrsmetropole begann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Forschungsreisende die faszinierende Bergwelt des Allgäu entdeckten und durch ihre Berichte mehr und mehr Urlauber in die Region lockten. Wenn in Oberstdorf um 1820 drei Gasthöfe Übernachtungsmöglichkeiten boten, so sollen es 1856 bereits 30 gewesen sein. Das Bergbauerndorf galt nicht nur als idealer Ausgangspunkt für Klettertouren durch das Gebirge, sondern wurde auch als Kurort empfohlen. Die heilende Wirkung der Schwefelquelle von Tiefenbach war berühmt. 1518 hatte der Graf Hugo von Montfort hier ein Bad errichten lassen und damit eine Tradition begründet, die im 19. Jahrhundert viele neue Liebhaber fand. Bis 1960 wurde die Quelle zu therapeutischen Zwecken genutzt.

 

1865 wurde Oberstdorf bei einem Großbrand fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte bereits ganz im Zeichen des Fremdenverkehrs. Durch die Gründung des Deutschen Alpenvereins, der in der Region Schutzhütten errichten ließ, erhielt die touristische Erschließung einen weiteren Schub. Als Oberstdorf 1888 an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, war es bereits auf Feriengäste eingestellt. Seit 1937 ist es als heilklimatischer Kurort und seit 1964 als Kneippkurort anerkannt.

 

Seit der Eingemeindung der Dörfer Tiefenbach, Rubi, Reichenbach und Schöllang umfasst Oberstdorf eine Fläche von 230 Quadratkilometern und ist damit die drittgrößte Kommune Bayerns. Als Mittelpunkt eines der beliebtesten deutschen Feriengebiete verfügt der Hauptort Oberstdorf über eine hoch entwickelte Infrastruktur. Hier finden sich Geschäfte für jedes Bedürfnis und jeden Bedarf. Das Angebot an Gastronomiebetrieben ist breit gefächert, der Veranstaltungskalender prall gefüllt. Obwohl mit den Touristen das moderne Leben in Oberstdorf Einzug hielt, sind die Bürger sehr traditionsbewusst.

 

 

 

Bildquelle: Wikipedia, Urheber: Stephan Möller

Datum der Veröffentlichung: 17.04.2014

Bayern, Oberallgäu, Oberstdorf

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