Wohnen & Leben / Portrait

Vorstellung der Friedhöfe von Calw

Calw

Welzbergweg 9

Der Calwer Friedhof liegt an der Straße von Calw nach Hirsau. Mehrere Stufen und aus Naturstein hergestellte Mauern gliedern die schöne, am Berghang gelegene Anlage. Im vorderen Teil werfen alte Bäume ihre Schatten auf die Gräber. Bis etwa zum Jahr 1500 lag der Begräbnisplatz zu beiden Seiten der Stadtkirche, danach etwa 100 Jahre lang bei der Marienkapelle, an der Stelle, wo heute die Turnhalle steht. 1618 verkaufte die Calwer Bürgerin Catharina Hayd, die ein Alter von 100 Jahren erreichte, der Stadt ihren Acker beim Brühl mit der Auflage, dort den neuen Gottesacker anzulegen. Catharina Hayd fand auf ihm dann auch als Erste ihre letzte Ruhe.

 

Ihr Grabmal ist noch erhalten (Abt.1.11), wenn auch von der Witterung stark angegriffen, sodass die Inschrift teilweise nicht mehr lesbar ist: „Am 30. Oktober 1618 starb die tugendsam Frawe Catharina Heiden, welche die erste in diesem newen Gottesacker in ihren aigen Garten begraben, welchen sie verkauft und dargegeben hat um und für 50 Gulden, ihres Alters 100 Jahr, der gott und uns allen an seinem großen und hörrlichen Tag eine frohe Auferstehung verleihen möge.“

 

1765 war eine durchgreifende Erweiterung und Umgestaltung des Friedhofs notwendig. Für die Quermauern verwendete man Steine der zerstörten Spitalkirche und Marienkapelle.

 

Mit Zunahme der Bevölkerung im 19. und 20. Jahrhundert musste die Begräbnisstätte immer wieder vergrößert werden.

 

Der mittlere Abschnitt des Friedhofs (Abt. 1.12) ist der historisch interessanteste. An der alten Steinmauer finden sich eine Reihe Wandgrabmäler bedeutender Calwer Bürger.

 

Die denkmalgeschützten Epitaphe sind Zeugnisse der Geschichte der Stadt und der Zeughandlungscompagnie. An der Nordseite des Friedhofs befindet sich die Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege und eine Gedenktafel für die Opfer der NSDiktatur.

 

Im Jahr 1896 entstand nach Plänen des Stadtbaumeisters Christian Hohnecker, als neugotischer Backsteinhallenbau, die von Mathilde SchauberFischer sowie Friedrich und Ludwig Schüz gestiftete Friedhofskapelle.

 

Der Friedhof bietet Platz für 2206 Grabstätten.

Altburg

Schwarzwaldstraße 82 (Alter Friedhof)

Der alte, mit einer Steinmauer eingefasste Kirchhof umgibt die Martinskirche. Zwei Gedenktafeln an der Südseite des Kirchenschiffs erinnern an die Eltern des bekannten Mathematikers und Astronomen Johann Gottlieb Friedrich Bohnenberger. In der Trockenmauer an der Nordseite des Kirchhofs sind alte Grabtafeln eingelassen, die heute allerdings weitgehend verwittert sind.

 

Beim Eingang steht das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege. 1969 wurde in der Nordostecke des Friedhofs eine Leichenhalle erstellt. Durch den Zuzug neuer Bürger war der kirchliche Friedhof zu klein geworden und eine Neuanlage erforderlich. Die Gemeinde legte amRand des Ortes an den Hausäckern einen neuen Friedhof an.

 

Reizengasse 13 (Neuer Friedhof),

Die ersten Bestattungen fanden dort 1986 statt. Der neue Friedhof hat 410 Grabstätten.

Alzenberg

Länderweg 21

Der Friedhof, der 1948 amHummelberg angelegt wurde, dient auch dem Stadtteil Wimberg als Begräbnisstätte. Die 1958 erbaute Aussegnungshalle mit einem kleinen Glockenturm von Manfred Burger wurde 1968 und 1988 erweitert. In der Nähe des Eingangs erinnert ein Kriegerdenkmal an die Gefallenen der beiden Weltkriege. Es stehen 831 Grabstätten zur Verfügung.

Ernstmühl

Kirchweg 6

Der zwischen Bahndamm und Kirchweg neben der Dorfkirche gelegene Friedhof ist mit knapp 80 Grabstätten der kleinste im Stadtgebiet. Früher wurden Verstorbene, die rechts der Nagold gewohnt hatten, in Ernstmühl und die links der Nagold Verstorbenen in Hirsau beigesetzt.

Heumaden

Waldenserstraße 110

Am nördlichen Rand des Stadtteils, beim Welschen Häusle, liegt der 1993 seiner Bestimmung übergebene Friedhof mit 503 Grabstätten. Die Friedhofskapelle, ein sechseckiger Bau mit freistehendem Glockenturm nach den Plänen von Siegfried Mach, wurde Ende 1994 eingeweiht.

 

1996 gestaltete Reinhold Wohlleben aus Calw-Stammheim den Innenraum. Auf dem Heumadener Friedhof befindet sich das einzige muslimische Gräberfeld im Stadtgebiet.

Hirsau

Pletschenau 9

Der langgezogene, treppenförmig angelegte Friedhof mit 591 Grabstätten liegt rechts der Nagold. Anstelle der Leichenhalle von 1936 wurde 1971 eine moderne Aussegnungshalle mit breiter Glasfront gebaut, die den Abschluss des Friedhofs bildet. Rechter Hand, gleich beim Eingang, befindet sich die Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Vom oberen Teil des Friedhofs hat der Besucher einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Klosteranlage.

Holzbronn

Im Klösterle 48

Der alte Teil des Friedhofs ist mit einer Steinmauer eingefasst, daran schließt sich der neuere Teil an, den ein kleiner Hain abschließt. Den Eingang mit dem schmiedeeisernen Tor flankieren zwei mächtige, als Naturdenkmale geschützte Linden.

 

Die außerhalb des Friedhofs stehende Kapelle wurde 1981 erbaut. Es stehen 99 Grabstätten zur Verfügung.

Stammheim

Friedhofstraße 7

Mitten im Ort, unmittelbar an die Martinskirche schließt sich der alte Friedhof an, der 1969 in westlicher Richtung zu einer beachtlichen Anlage mit insgesamt 811 Grabstätten erweitert wurde. Als Bindeglied zwischen beiden Teilen entstand auf dem neuen Friedhofsteil eine von Hans-Peter Held, Stammheim, geplante offene Aussegnungshalle.

 

Ein Kriegerdenkmal des Tuttlinger Bildhauers Roland Martin (1969) erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege. An der östlichen Natursteinmauer befinden sich noch einige gut erhaltene Epitaphe aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Weltenschwann/Spesshardt

Rötelbachstraße 22

Früher wurden verstorbene Bürger, die südlich des Rötelbachs gewohnt hatten, in Zavelstein und Bürger die nördlich des Rötelbachs gewohnt hatten, in Altburg beigesetzt. Zur Entlastung des Altburger Friedhofs wurde 1954 an der Straße zwischen Speßhardt und Weltenschwann am Rand eines Waldes ein kleiner, terrassenförmiger Friedhof angelegt.

 

1966 entstand eine Leichenhalle mit Glockenturm. 1987 wurde der Friedhof auf 179 Grabstätten erweitert. Im vorderen Bereich befindet sich das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Datum der Veröffentlichung: 11.03.2014

Baden-Württemberg, Calw, Calw

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