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Wut am Steuer
Wut am Steuer - weshalb Autofahrer die Nerven verlieren
05.02.2016
Jeder kennt die Situation beim Autofahren: Von hinten drängelt einer, scheucht vielleicht sogar mit der Lichthupe, vorne wechselt jemand die Spur ohne zu blinken. Das kann einen ansonsten ruhigen Menschen schon aggressiv machen. Auf Deutschlands Straßen gehört Aggression leider zum Alltag. Und die geht nicht von einer benennbaren Gruppe von Rowdies aus – viele werden im Auto zum Wüterich, unabhängig von Mentalität und sonstigen Manieren.
Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Aggressivität spielt die Perspektive eines Autofahrers, wie Experimente im Fahrsimulator zeigen. Je nachdem, ob zum Beispiel ein Auffahren als Vorausfahrender oder Verfolger erlebt wird, ist ein und derselbe Abstand zwischen den Wagen bedrohlich oder ausreichend. Je voller die Straße, desto größer ist also der Nähboden für Aggression, weil die Fahrzeuge zwangsläufig dichter aneinander unterwegs sind. Baustellen, die eine Fahrt zusätzlich verzögern, können darüber hinaus zu aggressivem Verhalten führen.
Doch auch die persönliche Situation des Fahrers spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Aggressivität. Steht jemand unter Zeitdruck, ist er chronisch gestresst, unausgeschlafen oder angeschlagen, neigt er eher zu einem aggressiven Verhalten. Entscheidend ist dabei immer, wie stark jemand das Verhalten anderer als Bedrohung für sich selbst sieht.
Zwar sind es derzeit vor allem Männer, die wegen Aggressivität am Steuer auffallen, doch Experten vermuten, dass sich dies mit dem veränderten Rollenverständnis ändern wird. Je mehr Frauen unter Termindruck fahren, so glauben sie, desto aggressiver werden auch sie.
Linderung bei Wut am Steuer kann unter anderem die Auswahl der Musik im Auto bringen. Basslastige elektronische Musik steigert das Erregungs-Niveau und erhöht damit das Aggressions-Potenzial. Ruhige Jazz- oder Klassik-Stücke lassen dagegen die Nerven entspannen. Denn der Körper synchronisiert sich ein Stück weit mit der Musik.
Selbstverständlich hilft es auch, ausgeschlafen zu sein und rechtzeitig vor einem Termin loszufahren, um gar nicht erst in Stress zu geraten. Aber auch, wenn das vielleicht nicht immer gelingt, ist grundsätzlich ein Wechsel von Spannung und Entspannung die beste Möglichkeit, die eigene Aggressivität gering zu halten. Autofahrer, die sich von anderen bedroht fühlen, sollten sich darüber hinaus sagen, dass beispielsweise Drängeln nicht gegen sie persönlich gerichtet ist. Und wer einen anderen Verkehrsteilnehmer schneidet, hat ihn vielleicht schlicht nicht gesehen.
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Beitragsverfasser:
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