Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

I. Grundlagen 13 2. Warum sanieren? Sieben Gründe, warum sich Sanieren lohnt Gebäude sind langlebig und überdauern meist viele Generationen. Damit sie für die Bewohnerschaft nutzbar bleiben, sind kontinuierliche Maßnahmen zur Instandhaltung und Modernisierung nötig. Der beste Zeitpunkt für eine energetische Sanierung ist die Kopplung an anderweitige Anlässe: Notwendige Reparaturen oder Renovierung, Wunsch nach neuer Gestaltung oder moderner Technik, Anpassung an Lebensumstände (wie neue Familienmitglieder oder veränderte Bedürfnisse) und Vieles mehr. Bei diesen Anlässen sollte man immer das Gebäude als Ganzes und zukünftig absehbare Entwicklungen im Blick haben, um Maßnahmen sinnvoll miteinander zu verbinden. So kann man gleichzeitig Energie und Heizkosten einsparen, Barrieren abbauen oder die Sicherheit erhöhen. Folgende sieben Gründe sprechen für eine Sanierung 1. Wertsteigerung: Sanieren dient der Erhaltung der Bausubstanz und damit demWerterhalt bzw. derWertsteigerung. Ein energieeffizientes Gebäude ist sowohl für kaufinteressierte Personen als auch für Mietparteien attraktiver. 2. Geldanlage: Ersparnisse sind in den eigenen vierWänden sicher angelegt. Werden die Maßnahmen durch Kredite finanziert, so fallen die Finanzierungskosten wegen der niedrigen Zinslage vergleichsweise gering aus. Außerdem stehen zahlreiche attraktive Förderprogramme zur Verfügung, die die Amortisation der Investition beschleunigen. 3. Altersvorsorge: Wer mietfrei in einem sanierten Gebäude wohnt, das langfristig nicht mehr repariert werden muss und niedrige Energiekosten hat, spart laufende Kosten. 4. Wohnkomfort: Wohnen wird deutlich angenehmer, weil Zugluft minimiert oder kalte Flächen beseitigt werden. Das Risiko von Schimmelbildung oder Bauschäden durch kondensierende Luftfeuchte sinkt. 5. Wohngesundheit: Gesundheitsgefährdende Stoffe wie Asbest, giftige Holzanstriche oder lungenschädigende Fasern werden im Zuge der Sanierung gegen unbedenkliche ausgetauscht. 6. Senkung der Energiekosten: Durch eine fachgerechte Sanierung werden dauerhaft die Energiekosten für Heizung und warmes Wasser gesenkt. So werden die Investitionskosten imVerlauf der Lebensdauer der verbauten Teile wieder eingespart. Je schlechter der energetische Zustand des Bestandsgebäudes bzw. des Bauteils, desto größer ist das Einsparpotenzial. 7. Klima- und Umweltschutz: Der geringere Energieverbrauch und die Umstellung auf Erneuerbare Energien reduzieren den CO2-Ausstoß und leisten einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig sichern Pflege und Erhalt von Gebäuden die wertvollen Ressourcen, die bei der Errichtung verbraucht wurden. Verheizen Sie nicht Ihr Geld! Nicht zuletzt ist zu bedenken, dass jede Sanierung eine langfristige Entscheidung darstellt: Die Bauteile oder die Heiztechnik bleiben wieder viele Jahre in dem gewählten Zustand bis zur nächsten Instandsetzung. Daher sollten Chancen genutzt und das Optimum angestrebt werden. 3. Wie sanieren? Wichtig ist eine ganzheitliche, übergreifende Sichtweise: Einzelne Sanierungsmaßnahmen haben Auswirkungen auf das gesamte Gebäude. Darüber hinaus beeinflussen die gewählte Konstruktion und die verwendeten Materialien die Investitionskosten, die laufenden Kosten und nicht zuletzt den Schaden für die Umwelt. Nachhaltigkeit und graue Energie Der Lebenszyklus von Gebäuden wird bestimmt von seinen Einzel- teilen, vor allem durch die Bauteile (Wände, Fenster, Dach etc.), die Baumaterialien sowie die technische Ausstattung. Werden Teile des Gebäudes saniert oder neu errichtet bzw. ausgetauscht oder neu eingebaut, so sollten diese„nachhaltig“ sein. Das bedeutet in diesem Zusammenhang: • • Langlebig, damit die Maßnahme nicht in absehbarer Zeit wiederholt werden muss • • Zukunftstauglich mit moderner Technik bzw. der besten verfügbaren Konstruktion • • Ressourcenschonend mit möglichst kleinem„Rucksack“ an grauer Energie, von der Herstellung über die Nutzungszeit bis zum Abriss / zur Wiederverwendung Graue Energie ist in jedem Produkt „versteckt“ ent- halten. Für die Gewinnung der Rohstoffe, die Herstellung, den Transport, für die Instandhaltung bis hin zur Entsorgung wird Energie benötigt. Diese graue Energie muss ihrerseits hergestellt bzw. gewonnen werden, so dass durch die gesamte Prozesskette viele Ressourcen verbraucht werden.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=