Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

22 II Gebäudehülle betrachtet. Dies kann allerdings zu Fehleinschätzungen bezüglich des Nutzens oder Schadens für die Umwelt führen. ISO-Normen definieren die Umweltzeichen Typ I, II und III, die bei der Beurteilung helfen können. Zu Typ I zählen die bekannten Label „Blauer Engel“ oder „nature plus“, Typ II sind (nicht kontrollierte) Erklärungen der Hersteller, eine umfassende Beschreibung mit Ökobilanzen beinhaltet das Umweltzeichen Typ III. Ökonomie Es ist nicht möglich, eine allgemeine Aussage über die Wirtschaftlichkeit von Dämmstoffen zu treffen. Zu beachten ist in jedem Fall, dass nicht nur die Materialpreise, sondern auch die Kosten für Einbau, Instandhaltung und Entsorgung eine Rolle spielen. Außerdem sollte der Dämmstoff immer im Zusammenhang mit seinem Einsatzort bewertet werden: Art, Ausführung, Energieeffizienz und Lebensdauer der Dämmmaßnahme bestimmen letztlich die Wirtschaftlichkeit. Einsatzgebiete und Kennzeichnungen Nach dem europäischen Normenkatalog werden die Dämmstoffe den jeweiligen Einsatzgebieten zugeordnet und ihre Eigen- schaften angezeigt. Besonders wichtig ist hier das CE-Kenn- zeichen, das die allgemeine Gebrauchstauglichkeit des Produkts garantiert. Auf dem Produktetikett sind außerdem dazu passende Kurzzeichen und Piktogramme vermerkt. Anwendungsgebiete sind zum Beispiel Dach undWand. Produkteigenschaften sind die oben genannten und noch weitere wie Druckbelastbarkeit oder Zugfestigkeit. Die Vielfalt der Dämmstoffe sehen Sie in unserer Geschäftsstelle. Wir informieren gerne über Eigenschaften und Einsatzgebiete. Dämmstoff-Materialien Es gibt eine Vielzahl von Dämmstoffen aus unterschiedlichen Rohstoffen – synthetisch oder natürlich, organisch oder anorganisch – und in verschiedenen Formen je nach Einbauort: Platten, Matten oder Rollenware, Fasern oder Granulate. Einige Beispiele stehen in der nachfolgenden Tabelle. Einbaumöglichkeiten von Dämmstoffen Dämmstoff-Stärken Bei einer Sanierung gibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) das Mindestmaß der energetischen Qualität vor (s.a. Kapitel I.4). Ausgedrückt wird dies durch die maximal zulässigen U-Werte. Je mehr Heizwärme die vorhandene Konstruktion durchlässt, also je „schlechter“ sie ist, desto mehr Dämmung muss nachträglich aufgebracht werden, um den Ziel-U-Wert zu erreichen. Wie stark die Dämmschicht sein muss, hängt außerdem von der Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes ab (WLS, siehe oben). In vielen Fällen wurde das gesetzliche Mindestmaß vom Stand der Technik überholt und es ist sinnvoll, stärker zu dämmen. Die Auswahl des „richtigen“ Dämmstoffes Beim Vergleich von Dämmstoffen müssen eine Vielzahl von Kriterien beachtet werden. Eine fach- kundige Beratung hilft bei der Bewertung und Gewichtung der Eigenschaften und berücksichtigt auch die Besonderheiten des Gebäudes. 2. Dach Das Dach übernimmt als sprichwörtlicher „Deckel auf dem Topf“ einen großen Teil des Witterungsschutzes vor Regen, Wind und Schnee. Dieser Vergleich passt auch gut zum Thema Wärmeschutz: Ähnlich wie der Deckel beim Kochen die Wärme im Topf hält, so sollte das Dach möglichst wenig Heizwärme nach außen durchlassen. Für Wohnräume im Dachgeschoss ist darüber hinaus wichtig, dass das Dach im Sommer die Hitze abhält (sommerlicher Wärmeschutz). Beide Funktionen erfüllt das Dach, wenn es eine ausreichend dicke, fachgerecht eingebaute Dämmschicht hat und winddicht ist.

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