Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

27 II Gebäudehülle • • Fensterflächen nach Süden undWesten vermeiden bzw. möglichst klein halten. Dachflächenfenster bringen mehr Licht, aber je nach Himmelsrichtung auch mehr Hitze in den Wohnraum als senkrechte Fenster. • • Für Verschattung der Fenster sorgen: Am wirkungsvollsten sind außenliegende Rollläden, Markisen oder Jalousien. • • Speichermasse erhöhen: Im Gegensatz zu Mauerwerk oder Beton können Holzkonstruktionen die Hitze schlechter zwischenspeichern. Dämmstoffe und Verkleidungen mit hoher Rohdichte erhöhen die Speicherfähigkeit und verzögern so das Aufheizen der Raumluft. • • Richtig lüften: An heißen Tagen sollten die Fenster tagsüber geschlossen bleiben und nur in den kühleren Morgen- und Abendstunden geöffnet werden (am besten mit „Durchzug“). Zur Überbrückung von Hitzeperioden kann auch die zeitweise Verlegung von Schlafräumen in kühlere Bereiche des Gebäudes eine Lösung sein. Ein elektrisches Klimagerät oder eine Klimaanlage sollte erst dann zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Wegen des hohen Stromverbrauchs sollte die Maßnahme von einer fachkundigen Person ausgelegt und an die individuelle Situation angepasst werden. 3. Decken Decken trennen die einzelnen Etagen eines Gebäudes voneinander. Im Bauwesen heißt es „Decken“ und nicht „Böden“, hier schaut man vom Raum aus stets nach oben. So ist die„oberste Geschossdecke“ die Decke über dem letzten bewohnten Geschoss und die Kellerdecke ist die Decke über dem Keller. Immer dann, wenn eine Decke beheizte Räume von unbeheizten Räumen oder der Außenluft trennt, ist der Wärmeschutz wichtig. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Dämmung von Decken zwischen beheizten Räumen energetisch nicht notwendig ist. Ein Aspekt, der bei diesen Decken eine große Rolle spielt, ist die Trittschalldämmung. Oberste Geschossdecke Wenn der Dachraum nicht zu Wohnzwecken genutzt und daher nicht geheizt wird, gehört die Dämmung der obersten Geschossdecke zu den wirtschaftlichsten und effektivsten Dämmmaßnahmen überhaupt. Die Dämmung der Decke zum unbeheizten Speicher oder Spitzboden ist eine gesetzliche Nachrüstverpflichtung (s.a. Kapitel I.4). In der Regel ist es einfacher und wirtschaftlicher, die oberste Geschossdecke zu dämmen und nicht die darüber liegende Dachschräge. In jedem Fall ist es energetisch wirkungsvoller, die Weiterleitung der Wärme aus den die wenige Ansprüche an Nährstoffe und Bewässerung stellen. Die Aufbauhöhe hierfür beträgt etwa 10 – 15 cm. Für eine intensive Begrünung mit größeren Pflanzen benötigt man eine deutlich stärkere Substratschicht, außerdem sind Bewässerung, Pflege und Wurzelschutz aufwändiger. Die Aufbauhöhe variiert je nach Art der Bepflanzung zwischen circa 20 – 200 cm. Auch bei geneigten Dächern ist eine Dachbegrünung grundsätzlich möglich. Diese sollte wegen der Gefahr des Abrutschens jedoch nur bei relativ flachen Neigungen bzw. als extensive Begrünung mit niedriger Aufbaustärke ausgeführt werden. Schutz gegen Sturm und Starkregen Bei geneigten Dächern sind diese Maßnahmen wichtig: • • sichere Befestigung der Dachziegel nach den aktuellen Fachregeln des Dachdeckerhandwerks (Verklammerung, im Randbereich Verschraubung) • • besondere Nägel (Rillennägel) für die Dachlatten • • geschlossene Deckunterlage unterhalb der Lattung, z. B. Unterspannbahn oder Holzschalung • • insgesamt luftdichte Konstruktion (von Vorteil auch für den Wärmeschutz) • • ausreichend dimensionierte Dachrinnen und Fallrohre Besonders wichtig ist die regelmäßige Reinigung der Dachrinnen, damit Dachrinnen und Fallrohre das Wasser auch zuverlässig ableiten können. Gebäude mit Flachdächern sind besonders bei Starkregen gefährdet, wenn das Wasser nicht schnell genug ablaufen kann und als „stehendes“ Wasser die Abdichtung beansprucht. Auch hier sollten die Eigentümer*innen eine regelmäßige Wartung der Dacheinläufe und der Abdichtungsschicht durchführen lassen. Bei Flachdächern ist außerdem wichtig: • • ausreichend dimensionierte und ausreichend viele Dacheinläufe; bei der Wahl der Gullys muss auch die Anstauhöhe beachtet werden • • sorgfältig hergestelltes Gefälle zum Einlauf hin; Notent- wässerung einplanen • • sorgfältig abgedichtete Durchdringungen (z. B. Entlüftungsrohre) und Aufbauten (z. B. Lichtkuppeln) • • sichere Befestigung der Abdichtungsschicht gegen Abheben je nach Belastungszone nach den aktuellen Fachregeln des Dachdeckerhandwerks bzw. den Flachdachrichtlinien (durch Verklebung und / oder schweren Belag) Praktische Tipps zu weiteren Schutz- und Anpassungsmaßnahmen geben wir Ihnen gerne im Rahmen einer persönlichen Beratung. Sommerlicher Wärmeschutz Ein gut gedämmtes und luftdicht ausgeführtes Dach hält im Winter die Wärme drinnen und schützt im Sommer vor Hitze. Für den Hitzeschutz gelten allerdings noch ein paar zusätzliche Regeln:

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