Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

28 II Gebäudehülle darunterliegenden, beheizten Räumen unmittelbar an der Decke aufzuhalten. Zur Entscheidung über die passende Dämmmaßnahme sollten diese Punkte bedacht und geklärt werden: • • Tragende Konstruktion der Decke und vorhandener Schichtenaufbau • • Zustand des darüber liegenden Daches: Das Dach über einem unbeheizten Raum muss nur seine Funktion als Witterungsschutz erfüllen. • • Zugänglichkeit des Dachraumes: Bei Zugangsluken in der Decke entscheidet auch die Größe des „Loches“ über die Möglichkeiten der Dämmung. In Einzelfällen muss die Luke vergrößert oder ein Zugang von außen über die Dachfläche hergestellt werden. • • Derzeitige Nutzung des Dachraumes: Die Bodenfläche muss – zumindest abschnittsweise – freigeräumt werden. Abstellräume von Mieter*innen müssen demontiert und nach der Maßnahme erneuert werden. • • Zukünftige Nutzung des Dachraumes: Kommt ein Ausbau zum beheizten Wohnraum in Frage? Je nach Zeitpunkt dieses Vorhabens muss abgewogen werden, ob sich die Dämmung der Decke noch lohnt oder doch die Dachschrägen saniert werden. Die Dämmung der Dachschrägen vor dem eigent- lichen Dachausbau ist nur sinnvoll, wenn die Aufteilung und die Belichtung des zukünftigen Raumes bereits feststehen. Nachträgliche Dämmung einer Betondecke Zur Dämmung einer obersten Geschossdecke aus Beton gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten: Dämmplatten oder -matten werden direkt auf die vorhandene Decke gelegt. Soll die Decke begehbar bleiben, müssen druckfeste Dämmplatten und ein passender Belag gewählt werden. Alternativ errichtet man zunächst eine tragfähige Unterkonstruktion auf der Decke – in der Regel aus schmalen Holzträgern – und füllt deren Zwischenräume anschließend mit einem weichen, stopffähigen Dämmstoff, Granulaten oder Dämmstofffasern (Einblasdämmung). Diese Konstruktion kann ganz oder teilweise mit einem plattenförmigen Belag abgedeckt werden, damit die Fläche nutzbar und begehbar ist. Weil Geschossdecken aus Beton in üblicher Stärke nahezu dampf- und auch luftdicht sind, ist die Verwendung einer Dampfbremsfolie oder eine zusätzliche Luftdichtung normalerweise nicht nötig. Nachträgliche Dämmung einer Holzbalkendecke Bei Holzbalkendecken muss vorab überprüft werden, ob die Unterseite der Decke (im darunter liegenden Raum) luftdicht ist. Befindet sich dort eine durchgehende Putzschicht ohne Risse oder Gipskartonplatten mit dicht verspachtelten Fugen, ist dies in der Regel ausreichend. Eher undicht sind z. B. Holzverschalungen mit Nut und Feder. In diesem Fall müsste vor dem Einbau der Dämmung eine Dampfbremsfolie fachgerecht verlegt und verklebt werden. Undichtigkeiten führen nicht nur zu Energieverlusten, sondern können auch Schäden verursachen: Die in der Luft transportierte Feuchtigkeit kann bei Abkühlung zu Wasser werden und so die Deckenkonstruktion durchfeuchten. Ist die Luftdichtheit hergestellt, werden zunächst die Hohlräume zwischen den Balken vollständig mit Dämmstoff ausgefüllt. Geeignet sind weiche, stopffähige Dämmstoffe, Granulate oder Dämmstofffasern (Einblasdämmung). Es darf innerhalb der Decke keine Luft zirkulieren, weil sie erstens Feuchtigkeit transportieren könnte und zweitens die Dämmwirkung stark herabsetzt. Anschließend wird eine weitere Dämmschicht oben auf die Balken gelegt. Diese kann unterschiedlich gestaltet werden (siehe oben, Abschnitt Betondecke). Es sollte kein dampfdichter Belag als abschließende Schicht verwendet werden, damit durch kleine Fehlstellen eingedrungene Feuchtigkeit abtrocknen kann. Dämmung unterhalb der Decke Ein Sonderfall ist die Dämmung unterhalb der bestehenden Decke (auf der „warmen Seite“), wenn der Speicherraum nicht zugänglich ist oder nicht verändert werden kann. Dann wird meist eine sogenannte„abgehängte Decke“ ausgeführt, deren Hohlräume mit Dämmstoff ausgefüllt werden. Tür zum Dach bzw. Bodentreppe Gleichzeitig mit der Dämmung der obersten Geschossdecke sollte die Tür zum Dachraum bzw. die Bodenklappe / -treppe ebenfalls gedämmt und abgedichtet oder durch ein energetisch hoch- wertiges Produkt ersetzt werden. Zweilagige Dämmung eines Speicherbodens Dämmung einer Holzbalkendecke durch Einblasen von Zelluloseflocken

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