Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

29 II Gebäudehülle Die Dämmung einer obersten Geschossdecke (Speicher- oder Spitzboden) ist eine energiesparende Sanierungsmaßnahme und kann daher unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden (s.a. Kapitel IV). Kellerdecke Neben Speicher oder Spitzboden ist häufig das Kellergeschoss nicht beheizt. In diesem Fall bildet die Kellerdecke die Grenze zwischen beheiztem und unbeheiztem Bereich und sollte gedämmt werden. Da in manchen Gebäuden Hobbyräume oder Arbeits- und Gästezimmer im Kellergeschoss zumindest temporär beheizt sind, ist die Einteilung in„beheizt“ und„unbeheizt“ nicht immer eindeutig möglich. Ob sie als beheizte Bereiche von den restlichen Kellerräumen abgegrenzt werden sollten – was optimalerweise eine Dämmung der Trennwände bedeutet – oder ob sie nur selten beheizt werden und daher zum„kalten“ Keller gehören, muss im Einzelfall entschieden werden. Die Dämmung der Kellerdecke bewirkt, dass die Temperatur der Bodenfläche im Erdgeschoss spürbar steigt: Die sogenannte Fußkälte wird reduziert und gleichzeitig Energie eingespart. Besonders wirkungsvoll ist die Dämmung von Garagendecken, wenn die Garage innerhalb des Gebäudes liegt. Meist ist nämlich die Garage deutlich kühler als die angrenzenden Kellerräume. Vor Beginn der Maßnahmen sollten die folgenden Aspekte geprüft werden: • • Zustand von Kellerdecke und –wänden: Sind die Oberflächen oder sogar das gesamte Bauteil feucht? Dann muss zunächst die Ursache der Feuchtigkeit beseitigt und das Bauteil getrocknet werden. Schadhafte Putze und/oder Anstriche sollten entfernt, größere Fehlstellen repariert werden. • • Höhe des Kellers: Je nach Körpergröße der Bewohner*innen und je nach Art und Häufigkeit der Nutzung der Kellerräume können auch Raumhöhen unter 2,0 Meter akzeptiert werden. Der Umgang mit unter der Decke verlegten Leitungen, Rohren etc. wird weiter unten beschrieben. • • geplante Maßnahmen im Erdgeschoss: Steht ohnehin der Austausch des Bodenbelags im Erdgeschoss an, kann die Dämmschicht alternativ auch oben liegen. Dämmung unterhalb der Kellerdecke Im Regelfall werden Dämmplatten oder -matten unter die Decke geklebt und/oder gedübelt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, abgehängte Unterdecken zu montieren, die mit weichen oder faserförmigen Dämmstoffen gefüllt werden können. Diese Variante ist vor allem sinnvoll bei sehr unebenen oder gewölbten Deckenunterseiten oder auch bei Mischkonstruktionen mit Trägern und Deckenfeldern. Häufig machen geringe Raumhöhen in Altbaukellern dicke Dämmschichten unmöglich. Dann kann durch die Wahl eines Dämmmaterials mit niedriger Wärmeleitstufe (WLS, s.a. Kapitel II.1) die Materialstärke verringert werden. Rohre, Absperrhähne und Ähnliches, die unter der Kellerdecke liegen, sollten vor der Maßnahme durch Fotos oder Zeichnungen dokumentiert werden. Dabei sollte auch geprüft werden, ob es stillgelegte bzw. nicht mehr notwendige Installationen gibt, die entfernt werden können. Alle Objekte, die ohne oder mit nur sehr geringem Abstand unter der Decke liegen, sollten mit Dämmstoff eingepackt oder notfalls ausgespart werden. Reicht der Abstand aus, kann eine Dämmschicht zwischen das Objekt und die Decke geschoben werden. Bei elektrischen Installationen (vor allem Kabel und Leuchten) ist es meistens mit vertretbarem Aufwand möglich, diese abzunehmen und unterhalb der Dämmschicht neu zu montieren. Dämmung des Erdgeschoss-Fußbodens Ist ohnehin geplant, den gesamten Bodenbelag im Erdgeschoss auszutauschen, kann alternativ zur Dämmung auf der Kellerseite auch von oben gedämmt werden. Bei Holzbalkendecken können die Balken erhalten und die Hohlräume dazwischen ausgefüllt werden. So ändert sich die Aufbauhöhe der Decke nicht. Bei Betondecken bedeutet der Einbau einer Dämmschicht eventuell, dass nicht nur der oberste Belag, sondern auch der Estrich entfernt werden muss, um die ursprüngliche Aufbauhöhe zu erhalten. Ein stärkerer Aufbau führt zu geringeren Raum- und Türhöhen im Erdgeschoss, was in der Regel nicht erwünscht ist. Auch hier kann die Verwendung von hochwertigen Dämmstoffen (kleine WLS, siehe oben bzw. Kapitel II, 1) eine Lösung sein. Die Dämmung einer Kellerdecke ist eine energiesparende Sanierungsmaßnahme und kann daher unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden (s. a. Kapitel IV). Übergänge zu angrenzenden Bauteilen UmWärmebrücken zu vermeiden, sollten in die Dämmmaßnahme auch die angrenzenden Bauteile einbezogen werden. Bei der obersten Geschossdecke müssen daher auch Kamine, Giebelwände und Drempel beachtet und die direkt an die Decke grenzenden Bereiche gedämmt werden. Bei der Kellerdecke ist es sinnvoll, auch die Außenwände im Keller in einem Abschnitt von etwa 30 bis 50 cm unter der Kellerdecke zu dämmen. Dämmung der Kellerdecke von unten (hier mit Mineralfaserplatten)

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=