Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

33 II Gebäudehülle Innendämmung bestimmter Bereiche Wenn keine umfangreiche Dämmmaßnahme möglich ist, können auch einzelne Räume oder nur problematische Bereiche gedämmt werden. Das Ziel ist dann weniger das Energiesparen, sondern die Vermeidung von Schimmel durch wärmere Wandoberflächen. Beispiele hierfür sind Fenster- oder Türstürze, Fensterlaibungen, Wandflächen von Erkern und Anbauten oder Raumecken (besonders unterhalb von nicht gedämmten Betondecken). Wie weit über die gefährdeten Stellen hinaus gedämmt werden und wie stark die Dämmplatte sein sollte, ist von der örtlichen Situation abhängig. Die Dämmung von Außenwänden ist eine energie- sparende Sanierungsmaßnahme und kann daher unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden (s.a. Kapitel IV). Schema einer Innendämmung mit Anschluss an die vorhandene Holzbalkendecke 5. Fenster und Außentüren Wegen ihrer vielfältigen Funktionen haben Fenster und Außentüren eine besondere Bedeutung für das Gebäude. Sie gestalten und belichten die Räume und bieten gleichzeitig Schutz vor Wind und Regen, Kälte, Schall und Einbruch. Veraltete Fenster und Außentüren erfüllen diese Aufgaben nicht mehr oder nur unzureichend. Moderne Fenster und Außentüren haben wärme- dämmende Gläser, Füllungen und Rahmen und sind rundherum abgedichtet. Damit sparen sie nicht nur Energie, sondern erhöhen auch die Wohnqualität durch wärmere Oberflächen und weniger Zugluft. Darüber hinaus können Einbruchschutz und Schallschutz erhöht werden. Bei der Sanierung von Fenstern und Außentüren sollten die Außenwände und die Auswirkungen auf das gesamte Gebäude besonders beachtet werden. Ebenso muss auch dem Lüftungs- verhalten Aufmerksamkeit geschenkt werden. Fenster Möglichkeiten der Sanierung Ob ein Fenster zum Teil instand gesetzt und verbessert werden kann oder besser komplett ausgetauscht werden sollte, hängt vom Aufwand der Instandsetzung und vom Alter der Fenster ab. Hier sollte stets fachkundiger Rat zur Bestandsaufnahme und Kostenschätzung eingeholt werden. Aus energetischer Sicht gab es Mitte der 1990er Jahre einen großen Technologiesprung: Die seit Ende der 1970er Jahre übliche zweifache Isolierverglasung (mit Luft zwischen den Glasscheiben) wurde durch die zweifache Wärmeschutzverglasung (mit Edelgasfüllung zwischen den Glasscheiben) ersetzt. Sie ist auch heute noch Stand der Technik, inzwischen mit dreifacher Verglasung. Wärmeschutzverglasung hat gegenüber Isolierverglasung einen mehr als doppelt so guten Wärmeschutz. Bei dreifacher Verglasung und neuen Rahmen kann sich der Wärmeschutz sogar um das drei- bis vierfache verbessern. Je größer die Fensterflächen sind, desto mehr wirkt sich dieser Unterschied auf den Energieverbrauch des Gebäudes aus. Die folgende Tabelle zeigt die energetische Qualität von verschiedenen Fenstern. Als Maß dient der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient). Je kleiner der U-Wert, desto geringer ist der Wärmeverlust. Häufig wird nur der Wert der Verglasung angegeben (Ug). Um Fenster mit verschiedenen Rahmenmaterialien zu vergleichen, muss der Gesamtwert Uw (w wie„window“) für das ganze Fenster gebildet werden. Neues Fenster in altem Haus ungefährer Uw-Wert des Fensters in W/m2 K Holzrahmen mit Einfachverglasung 5,0 Metallrahmen mit zweifacher Isolierverglasung 4,5 – 3,5 Holz- oder Kunststoffrahmen mit zweifacher Isolierverglasung 3,0 – 2,7 Holz- oder Kunststoffrahmen mit zweifacher Wärmeschutzverglasung 1,8 - 1,3 Holz- oder Kunststoffrahmen mit dreifacher Wärmeschutzverglasung 0,9 – 0,6 Quelle Tabelle: altbau plus

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