Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

36 II Gebäudehülle Zu beachten ist, dass sich der Luftaustausch im Haus durch die Sanierung von Fenstern und / oder Außen- türen ändert: Das Gebäude wird dichter. Es ist daher sinnvoll, ein Lüftungskonzept zu erstellen, unter Umständen ist dieses sogar vorgeschrieben (s.a. Kapitel III.8). Außentüren Außentüren sind alle Türen, die vom beheizten Raum nach außen führen, also Haustüren und Nebeneingangstüren (zum Beispiel Kellertüren) sowie Balkon- / Terrassentüren. Letztere sind wegen ihres hohen Glasanteils wie Fenster zu behandeln. Türen in zu gering oder nicht beheizten Räumen sollten dicht schließen und daher Dichtungslippen haben. Möglichkeiten der Sanierung Ob eine Tür zum Teil instandgesetzt und verbessert werden kann oder besser komplett ausgetauscht werden sollte, hängt vom Aufwand der Instandsetzung und vom Ziel der Maßnahme ab. Hier sollte stets eine fachkundige Person eine Bestandsaufnahme und Kostenschätzung vornehmen. Komplettaustausch Auch für Türen gibt es das Bewertungssystem der U-Werte (je kleiner, desto besser die Dämmung). Ausschlaggebend für einen guten Dämmschutz sind dabei die gewählten Materialien von Rahmen und Türblatt sowie deren Dicke und Aufbau. Bei Türen heißt der Gesamtwert UD (D wie„door“) und liegt für moderne Türen etwa bei 1,3 – 0,6 W/m2 K. Sind verglaste Ausschnitte im Türblatt oder Glas-Seitenteile vorhanden, so sind die Empfehlungen zu Fenstern und Fenstergläsern zu beachten. Bei neuen Außentüren sollte auf Briefschlitze bzw. integrierte Briefkästen oder Katzenklappen verzichtet werden. Diese lassen Wärme entweichen und Kaltluft eindringen und machen damit die Vorzüge einer neuen Tür teilweise zunichte. Das Thema Sicherheit und Einbruchschutz spielt bei Fenstern und Türen eine besondere Rolle. Empfehlenswert ist die Einhaltung des „RC 2-Standards“ (Resistance Class =Widerstandsklasse). Außerdem sollte – wenn möglich – im Zuge eines Türaustauschs ein barrierefreier Zugang in das Haus geschaffen werden (s.a. Kapitel VII). Aufarbeitung der vorhandenen Tür Die Möglichkeiten der Modernisierung sind je nach Konstruktion und Material der vorhandenen Tür sehr unterschiedlich. Verbessert werden sollte vor allem die Luftdichtheit. Das ist bei nahezu allen Türen durch Einbau bzw. Austausch von Dichtungslippen, Ergänzung einer Bürstenleiste am unteren Rand und Einstellen der Scharniere möglich. Darüber hinaus sollten –ähnlich wie bei Fenstern – die Anschlüsse zur Außenwand überprüft und diese Fugen fachgerecht abgedichtet werden. Der Einbruchschutz kann durch Nachrüstung einzelner Elemente verbessert werden, ist aber nicht immer umsetzbar. Spielt der Wärmeschutz eine Rolle, so ist oft ein Komplettaustausch sinnvoller, da die Türflächen selbst in der Regel nicht ertüchtigt werden können. Eine Ausnahme bilden Außentüren mit großen Glasflächen, wo ggf. nur die Gläser ausgetauscht werden können (siehe oben „Austausch der Verglasung“). Windfang Sollte die Außentür nicht ausreichend verbessert werden können, so kann ein Windfang sinnvoll sein. Dieser dient als Pufferzone zwischen den beheizten Bereichen des Gebäudes und dem kalten Außenraum. Der Windfang selbst ist nicht beheizt. Er kann entweder ein einfacher Vorbau vor dem Haus oder eine Trennwand mit Tür innerhalb des Hauses sein. Richtiger Einbau von Fenstern und Türen Neue Fenster und Türen können nur dann alle Funktionen erfüllen, wenn auch der Einbau fachgerecht erfolgt. Zum einen spielt die Lage in der Außenwand eine Rolle: Bei gleichzeitig geplanter oder bereits vorhandener Außenwanddämmung sollte der Fenster- /Türrahmen möglichst in der Dämmschicht liegen. Alternativ kann der Rahmen breiter gewählt werden, damit man die Laibungen nachträglich dämmen kann. Auch die oberen und unteren Anschlüsse an die Fensterbank bzw. den Fußboden und den Sturz (oder Rollladenkasten) sind fachgerecht auszuführen, umWärmebrücken zu vermeiden. Bei der Abdichtung der Fugen rund um Fenster oder Türen ist wichtig, dass sie auf der Innenseite dauerhaft luftdicht und auf der Außenseite dauerhaft schlagregendicht ausgeführt werden. „Bauschaum“ (PU-Montageschaum) alleine reicht dafür nicht aus. Er kann zum Einsatz kommen, um Hohlräume und kleinere Fehlstellen im Mauerwerk auszufüllen. Die Fugen müssen zusätzlich mit anderen geeigneten Materialien verschlossen werden. Dazu werden zum Beispiel spezielle Fugendichtbänder, Folien oder Anputzleisten verwendet. Außen liegende Fugen, die lediglich mit Dichtstoffen (zum Beispiel Silikon) ausgefüllt werden, sind nicht dauerhaft dicht. Sie müssen regelmäßig geprüft und erneuert werden („Wartungsfugen“). Haustüren in unterschiedlicher Qualität und Optik

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