Energiesparendes Sanieren und Bauen in Aachen

45 III. Haustechnik Komponenten einer Holzpellet-Zentralheizung Die wichtigsten Anlagenteile sind: • • Heizkessel (mit speziellem Brenner und Brennraum) • • Lagerraum für die Pellets: Entweder wird ein separater Raum dafür hergerichtet oder ein Silobehälter aufgebaut. • • Transportsystem: Es befördert die Holzpellets automatisch zum Kessel. Je nach Art und Lage des Lagerraums übernehmen Förderschnecken oder Saugrohre den Transport. • • Wasserspeicher (Pufferspeicher): Zum Heizbetrieb ist er nicht zwingend notwendig, aber empfehlenswert, weil er die Anzahl der Brennerstarts verringert. Dies erhöht den Nutzungsgrad und reduziert die Emissionen. Wenn gleichzeitig warmes Wasser für Bad und Küche erzeugt wird, wird dieser Wasservorrat vom Heizwasser getrennt. Holzpelletkessel sind auch als Brennwertgeräte erhältlich, so dass – wie bei der Gas- oder Ölverbrennung – die im Abgas enthaltene Wärme zusätzlich genutzt werden kann. Lagerung von Holzpellets Für die Lagerung des Pelletvorrats muss ein trockener, staub- dichter und ausreichend großer Raum mit einer Belüftungsöffnung nach außen oder ein Silobehälter zur Verfügung stehen. Der Lagerraum kann in einem Nebengebäude, im Keller oder auch im Erdreich liegen. Für die Befüllung durch den Tankwagen sollte der Lagerraum an der Außenwand liegen (am besten mit Fenster bzw. Lichtschacht) und nicht weit von der Straße entfernt sein. Je näher der Heizkessel am Lagerraum steht, desto unkomplizierter ist der automatische Transport der Pellets vom Lager zum Heizkessel. Die Lagergröße richtet sich nach dem voraussichtlichen Pellet- verbrauch pro Jahr. Weitergehende Sicherheitshinweise hat der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband veröffentlicht. Je nach Art und Größe des Lagerraums sind zusätzliche bau- und brandschutztechnische Vorschriften zu beachten (je nach Bundesland verschieden). Pellet-Einzelofen Holzpellets können auch in einem speziellen Einzelofen verwendet werden. Dieser kann wie ein„normaler“ Kaminofen in einem Wohnraum stehen. Die Pellets werden in der Regel aus einem Sack per Hand in den im Ofen integrierten Vorratsbehälter gefüllt und über eine kleine Förderschnecke automatisch zum Brennraum befördert. Moderne Steuerungstechnik ermöglicht einen effizienten und auf Witterung und Raumtemperaturen angepassten Betrieb. Wenn der Pellet- Einzelofen über eine sog. Wassertasche verfügt, kann er denWasserkreislauf einer Zentralheizung unterstützen und so auch in Hybridsysteme integriert werden (s.a. Kapitel III.1). Holzpelletkessel sind ein umweltfreundliches und zukunftsfähiges Heizsystem, das – bis auf die Frage der Pelletlagerung – sehr flexibel einsetzbar ist. In der Anschaffung sind sie teurer als Gas- oder Öl-Brennwertkessel, die Kosten pro erzeugte Kilowattstunde Heizwärme (laufende Brennstoffkosten) sind dagegen niedriger. Außerdem werden sie als regeneratives System durch gesetzliche Rahmenbedingungen begünstigt (s.a. Kapitel I.4). Holzheizungen können unter bestimmten Voraussetzungen gefördert werden (s.a. Kapitel IV). 3. Wärmepumpen Schon seit den 1970er Jahren werden Wärmepumpen in Wohngebäuden verwendet, meist zur Warmwasserbereitung. Seither hat sich diese Heiztechnik enorm weiterentwickelt, die vor allem im Neubau und in umfassend sanierten Gebäuden sehr häufig zum Einsatz kommt. Wärmepumpen nutzen die Wärme aus der Luft (Umgebungsluft, Abluft), aus dem Erdreich oder demWasser (Grundwasser, Abwasser). Wie bei den meisten Heizsystemen üblich, wird diese Wärme auf Wasser übertragen und zu den Heizflächen geführt. Entsprechend der Quelle und demWärmeüberträger werden die üblichen Wärmepumpen benannt: • • Luft-Wasser-Wärmepumpe (auch Luftwärmepumpe) • • Sole-Wasser-Wärmepumpe (auch Erdwärmepumpe) • • Wasser-Wasser-Wärmepumpe (auch Wasserwärmepumpe) Die verschiedenen Wärmepumpenarten werden später noch näher beschrieben. Allgemeine Funktionsweise Die Funktionsweise aller Wärmepumpenarten gleicht der eines Kühlschranks, nur mit umgekehrter Wirkung: Der Kühlschrank entzieht seinem InnenraumWärme, um Speisen und Getränke zu kühlen und gibt sie an die Umgebungsluft ab. Die Wärmepumpe entzieht der Energiequelle (Luft, Erde oder Wasser) Wärme und gibt sie an die Innenräume des Gebäudes ab. Weil die Temperatur der Quelle nicht zum Heizen ausreicht, wird die Wärme auf das benötigte Temperaturniveau„gepumpt“. Dazu braucht die Wärmepumpe Hilfsenergie, in der Regel ist das Strom. Je größer der Temperaturunterschied zwischen Wärmequelle und benötigter Heiztemperatur ist, desto mehr Strom wird gebraucht. Wenn die Wärme- Heizkessel einer Holzpellet-Zentralheizung imMehrfamilienhaus

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