Informationsbroschüre der Gemeinde Altdorf

4 Im14. Jahrhundert saßen zwei Nie- deradelsgeschlechter im Dorf, die sich beide nach Altdorf benannten. Das 1919 angenommene Gemein- dewappen von Altdorf, das den Oberkörper eines Wolfs zeigt, geht auf das Siegel einer dieser Familien, der Swigger von Altdorf, zurück. Mit den Pfalzgrafen ging es im 14. Jahrhundert bergab; 1342mussten sie Tübingen an die Grafen von Württemberg verkaufen. Im Bauernkrieg von 1525 besetzten die aufständischen Bauern im April das Kloster, ihr Heer wurde aber später vernichtend geschlagen. Als Herzog Ulrich von Württemberg 1534 nach seiner Vertreibung zurück- kehrte, führte er in seinem Land die Reformation ein. Damit wurde auch Altdorf evangelisch. Verwaltungsmäßig und abgabenpflichtig blieb Altdorf bis 1807 im sogenannten Klosteramt Bebenhausen und kam dann zum Oberamt Böblingen (1938 Kreis Böblingen). In Altdorf lebten vom 14. bis zum 17. Jahrhundert ungefähr 400 bis 550 Einwohner. ImDreißigjährigen Krieg gab es besonders nach der verlorenen Schlacht von Nördlingen 1634 große Verluste, die erst nach 100 Jahren wieder ausgeglichen wurden. Auch die Napoleonischen Kriege brachten in der Zeit von 1792 bis 1815 viel Not. Altdorf – gestern und heute Altdorf liegt am nördlichen Rand des Naturparks Schönbuch. Der Nord- teil der Gemarkung mit der Ortslage und den Feldern und Wiesen breitet sich auf relativ fruchtbarem Lehmboden aus. Der Südteil besteht aus Gemeindewald und Staatsforst, von dem die Rhätsandsteinhochfläche des Bromberges die Mitte einnimmt. Dort befindet sich mit 581 m auch der höchste Punkt des Schönbuchs und am Birkensee hat sich sogar ein kleines Hochmoor gebildet. Gestern Das Altdorfer Gebiet blickt auf eine lange Geschichte zurück. Archäolo- gische Funde in der Flur Stöckach südlich des Dorfes lassen sich in das 4. Jahrtausend v. Chr. einordnen. Die sieben Grabhügel imGemeindewald Egartenhau wurden wohl von Kelten etwa im 7. Jahrhundert v. Chr. angelegt. Um 85 n. Chr. hatten die Römer unseren Raum besetzt und wurden um 260 n. Chr. von den Alemannen vertrieben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde „Alcdorf“ 1204 in einer Papsturkun- de. Damals gehörte das Gebiet von Böblingen über Herrenberg bis Tü- bingenmit dem Schönbuch zumHerrschaftsbereich der Pfalzgrafen. Dem Pfarrer unterstanden im Spätmittelalter noch ein Kaplan in Altdorf und zwei Kapläne an der Filialkirche in Mauren. Auch der Schaichhof war bis 1846 nach Altdorf eingepfarrt. Im Jahre 1402 wurde die Kirche dem Kloster Bebenhausen einverleibt. Bebenhausen war der bei weitem größ- te Grundbesitzer im Ort und hatte reiche Korneinnahmen. Die Namensherkunft der Gemeinde ist umstritten. Möglich wäre „altes Dorf“, aber auch die Ausgangsform „Alachdorf“, wodurch man auf die Deutung der „geschützte Ort“, der „schutzbringende Ort“ käme. INFO Grünanlagen, Spielplatz und Festplatz vor der Peter-Creuzberger-Halle

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