Wegweiser Gesundheit - Gesundheitsbeirat Altenburger Land und Umgebung

Augencheck in Pflege-, Seniorenheimen sowie im„Betreuten Wohnen“ Die meisten Augenkrankheiten ereilen ältere Menschen. Statistiken besagen, dass 30 Prozent der Heimbewohner betroffen sind. Insbe- sondere würden von diesem Check Pflegefälle profitieren, die keine Praxis aufsuchen können und durch nicht diagnostizierte und zu behan- delnde Erkrankungen schwer geschädigt werden. Es kommt zu schweren Stürzen, fehlender Kommunikation bis hin zur Erblindung. Obwohl in Deutschland eine gute Versorgung existiert sind die Terminvergaben in den Sprechstunden oft langfristig und die Ärzte in den Praxen gebunden, sodass keine Zeit für die zeitintensive Betreuung in den Heimen bleibt. Ein regelmäßig turnusgemäßer Besuch von Alten- und Pflegeheimen, sowie im Betreuten Wohnen ist in den letzten Jahren im Altenburger Land nicht erfolgt und wäre dringend nötig um die wichtigsten Krank- heiten wie: a) grauer Star (Linsentrübung) b) grüner Star (Glaukom Augendruck) c) Makuladegeneration (Veränderung der Netzhautmitte) und Folgen von Diabetes und Gefäßerkrankungen zu behandeln. Eine Möglichkeit ohne Zeitdruck und zur Entlastung des Arztes wäre eineQualifizierung von vorhandenen mittleren-medizinischen Personal. Diese würden die Befragungen durchführen, das Sehvermögen, den Augendruck und die Beschaffenheit des Auges überprüfen. Möglich ist das heute durch moderne digitale Geräte, die eine Übertragung von Daten und Bildern im RahmenderTelemedizin indiePraxisdesArztes ermög- lichen. Die dazu nötigen handlichen Geräte können sowohl in einem Raum oder am Bett im Heim einge- setzt werden. Zum Teil sind diese Geräte schon seit Jahren vorhanden. Neu sind Augendruckmessgeräte undFundus Kameras, diedurchHandyübertragung ins Einrichtungsnetz eingespielt werden können. Der Einsatz von nichtärztlichem Personal in den Heimen würde die zeit- aufwändigen Fahrten und Wartezeiten für die Einrichtungsmitarbeiter reduzieren. Sicherlich wird in einigen Fällen auch eine Untersuchung durch den Arzt in der Sprechstunde an stationären Geräten erfolgen müssen, insbesondere in der Glaukom- und Netzhautdiagnostik. Es ist dies nicht ganz kurzfristig zu realisieren, zumal die Qualifizierung, der logistische Ablauf und dieVernetzung noch erfolgenmüssen. Es wäre aber ein Gewinn für die Patienten, den Arzt und die Pflegeeinrichtungen. Aber besonders in der zurückliegenden Zeit unter Corona und dem zum Teil erheblichenQuarantäneauflagenwäre eine turnusmäßige Betreuung nicht möglich gewesen. Die Zeit bis zum normalen Leben, der Beherr- schung der Pandemie, kann zur nötigen Ausbildung der Mitarbeiter genutzt werden. Diese Möglichkeit der Voruntersuchung wäre nicht nur in der Augenheilkunde, sondern auch in anderen Fachgebieten, wie Hals- Nasen- Ohren und den hausärztlichen Bereich angewendet werden. v. l. n. r.: Klaus Hübschmann, Vincent Bernack, Hinawe Mohamad (Facharzt für Augenheilkunde) © Stadt Schmölln 34 Augencheck

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=