Bürger Informationsbroschüre der Gemeinde Altendorf

Die vielleicht kleinste Schranke Bayerns, Deutschlands …? Es war einmal der Müller Hagen, der 1818 eine Kornmühle am südlichen Ortsrand von Altendorf gebaut hatte. Weil aber kein Fluss bzw. Bach in unmittelbarer Nähe war, ließ er einen Mühlbach vom Deichselbach bis zu seiner Mühle graben. Mit einem Wehr staute er das Wasser des Deichselbaches auf und leitete das Wasser in den Mühlbach, um seine Mühle zu betreiben. Dieses Wehr musste täglich bedient bzw. gewartet werden, so dass er teilweise mehrmals täglich von der Mühle zum Wehr gehen musste. Daher entschloss er sich dies nicht hinzunehmen und forderte mit Nachdruck eine Schrankenanlage, die es ihm ermöglichte sicher die Gleise queren zu können, um sein Mühlwehr er- reichen zu können. Tatsächlich wurde dem Müller Hagen eigens die Errichtung einer Schranke wie folgt genehmigt: „Dem Müller Hagen in Altendorf wird hiermit eröffnet, dass infolge der Erschließung der Königlichen Eisenbahnkommission der nächstgesuchte Wegübergang mit Beschränkung genehmigt worden sei. Dasselbe nur zum Befahren zu seinem Mühlwehr zu gelangen, zu gebrauchen sei.“ Fortan konnte der Müller Hagen sicheren Fußes durch seine etwa ein Meter breite Schranke die Gleisanlage überqueren. Durch einen Anrufknopf wurde ein Bahnwärter im nahe- gelegenen Bahnhof benachrichtigt, der dann mittels Seilzug die Schranke extra für Müller Hagen bediente. Im Rahmen des ICE-Ausbaues wurde diese kuriose und vielleicht kleinste Schranke Bayerns, Deutschlands … im Jahre 2021 leider wieder beseitigt. Bis dahin hat sie gute Dienste geleistet. © Gemeinde Altendorf 1844 hat die Königlich Bayerische Eisenbahn-Section die Ludwig-Süd-Nord-Bahn zwischen Bamberg und Nürnberg in Betrieb genommen. Die Gleisanlage kreuzte seinen täglichen Weg zum Mühlwehr. Der streitbare Müller Hagen war darüber sehr erbost und fürchtete beim Queren der Gleisanlage um seine Gesundheit und sein Leben. © Bamberg TV1 10 Die vielleicht kleinste Schranke Bayerns, Deutschlands …?

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