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Stadt Hirschau
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Hirschau – wegen seines Kaolinvorkommens auch „Stadt derWeißen
Erde“ genannt – liegt an der Bundesstraße 14 (Europastraße 12), die
von Nürnberg nach Prag führt, mittig zwischen den kreisfreien Städ-
ten Amberg undWeiden i.d.OPf.
Geschichte
Wollte man einer alten Sage vertrauen, so würde Hirschau seine
Entstehung einem böhmischen König Wenzel verdanken. Mit ihm ist
aber der hl.Wenzeslaus gemeint, der, am 28. Sept. 936 ermordet, nur
Herzog, nicht aber König war und auf dem bayer. Nordgau keinerlei
Besitzungen sein Eigen nannte. Der Ursprung der Stadt ist vielmehr
in der Zeit zu suchen, da die Grafen von Hirschberg im Besitz des
Umlandes waren. Zwar ist keine Gründungsurkunde vorhanden, doch
lässt sich mit Sicherheit sagen, dass ihnen Hirschau seinen Ursprung
verdankt. Kern der späteren Stadt ist ohne Zweifel das Schloss, das
ursprünglich wohl Wasserschloss war und als Stützpunkt Hirschber-
gischer Macht dienen sollte.Auch der ungefähre Zeitraum der Entste-
hung Hirschaus lässt sich festlegen.
Die Umgebung von Hirschau lag schon vor 1050 im Herrschaftsbe-
reich der Grafschaft Sulzbach. Die Tochter Sophie des letzten Gra-
fen von Sulzbach (verst. 1188) war mit Graf Gebhard I. v.Tollenstein
und Kregling verheiratet und brachte ihm die Grafschaft Sulzbach zu.
Dessen Sohn Gebhard III. (verst. 1232) schrieb sich seit 1205 von
Hirschberg. Sein Geschlecht aber war bis zu dessen Erlöschen 1305
im Besitz Hirschaus. Somit scheint die Annahme berechtigt, dass die
ersten Anfänge der Siedlung im 13. Jahrhundert zu suchen sind. Erst-
mals urkundlich erwähnt wurde Hirschau am 23.04.1271, als die Gra-
fen Gebhard – Rapoto und Diepold von Murach – ihren Besitz in den
Ämtern Nabburg undAmberg an den Herzog Ludwig II. den Strengen
von Oberbayern verkauften. Im Jahr 1376 wurden Hirschau die Stadt-
rechte verliehen.
Das Stadtwappen
BeimWappen bestehen Zusammenhänge zwischen demWappen der
Grafen von Hirschberg und dem der Stadt Hirschau. Ein solches lässt
sich seit dem späteren 15. Jahrhundert nachweisen und zeigt in der
farbigen Gestaltung auf rotem Schild einen springenden silbernen
Hirsch, der auf seiner Brust ein von Silber und Blau gerautetes Schild-
chen trägt. DasWappen weist auf den Ortsnamen Hirschau hin, wäh-
rend das erwähnte Rautenschildchen auf die nach 1373 wiederher-
gestellte bayerische bzw. pfälzische Landesherrschaft Bezug nimmt.
Die Hirschauer Stückln
Mit der Stadt Hirschau sind untrennbar die „Hirschauer Stückln“
verknüpft. Der eine oder andere Literaturhistoriker hält deshalb
Hirschau auch für das „Schilda der Oberpfalz“. Mit den „Hirschau-
Rathaus und katholische Kirche der Stadt Hirschau