Leben, arbeiten und genießen im schönen Amberg-Sulzbacher Land

23 JoachimGebhardt: Dumeinst die politischen Bestrebungen imFreistaat, Landkreise zusammenzulegen, was auch die früheren eigenständigen Landkreise Sulzbach-Rosenberg und Amberg betraf? Hubert Jungbauer: Richtig. Wir kämpften alle darum, dass der Sitz des neu geplanten Landkreises nach Sulzbach-Rosenberg kommen sollte und nicht in die kreisfreie Stadt Amberg. Wie das letztlich ausging, ist ja allgemein bekannt … Joachim Gebhardt: 1972 wurde aus den Landkreisen Amberg und Sulzbach-Rosenberg sowie Teilen der Landkreise Neumarkt, Eschenbach, Burglengenfeld, Nabburg und Neustadt an der Waldnaab eine neue Kommune gebildet und 1973 als „Landkreis Amberg-Sulzbach“ benannt. Hubert Jungbauer: Das war uns allen schon vorher klar. Nun ging es aber noch um die Frage des Landkreissitzes. Und dass der in der größten Stadt des Landkreises liegen sollte, erschien uns eindeutig. JoachimGebhardt: Du bist damals 1972 in den Stadtrat und auch gleich in den neuen Kreistag gewählt worden. Wie kam es zu dieser viel diskutierten Entscheidung, die jetzt schon 50 Jahre Bestand hat? Hubert Jungbauer: Minister Gustl Lang wollte das in München regeln, so wie es in Neustadt an der Waldnaab auch geregelt wurde – für die jeweils größte Stadt im Landkreis. Nach der Sitzung des neuen Kreistages, in der eine Mehrheit für Amberg votiert hatte – ich will hier keine alten Wunden mehr aufreißen – entschied der Innenausschuss unter Bruno Merk dann auch für Amberg. Joachim Gebhardt: Für dich der Ansporn zu einer bemerkenswerten kommunalpolitischen Laufbahn als Stadt- und Kreisrat sowie Vorsitzender auf CSU-Ortsverbandsebene. Zweimal hast du dich sogar als Bürgermeister beworben. Hubert Jungbauer: Ja, 1976 kandidierte ich gegen Hans Göth und 1988 gegen Gerd Geismann, wobei hier der Maxhütten-Konkurs mit hineinspielte. Ich war dann zwei Perioden 2. Bürgermeister und viele Jahre CSU-Fraktionssprecher im Stadtrat. JoachimGebhardt: Wie ging das denn los imneuen Landkreis, herrschte da gleich Eintracht? Hubert Jungbauer: Naja, zunächst hat jeder seinen früheren Bereich als den wichtigeren gesehen, die alten Seilschaften funktionierten noch jahrelang. Es hat in der Tat lange gedauert, bis wir zueinander gefunden haben. Das begann wohl erst so richtig in der Ära von Hans Wagner. Dann setzte sich allmählich die Erkenntnis durch: Was wäre die Stadt Amberg ohne den Landkreis?

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