Ratgeber für den Trauerfall der Stadt Arnstadt

brunnen“ und einemdazugehörigen Sitzbereich eine völlig neue Gestaltung. Pläne und Konzepte zur weiteren Entwicklung/Erneuerung der Hauptwege und Alleen, der Gräberfeldeinteilung, der Wasserleitung und der Brunnen sowie der Containerstandplätze werden schrittweise umgesetzt. Mit der Pflanzung von Linden entlang der Hauptwege wird der Bezug zur ursprünglichen Friedhofsanlage wieder hergestellt. Kriegsgräberanlagen Auf dem Arnstädter Friedhof befinden sich drei Kriegsgräberanlagen. Hier fanden 264 Kriegstote der beiden Weltkriege ihre letzte Ruhestätte. Nach demGesetz zur Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz) werden sie auf Dauer als bleibendes Mahnmal für nachfolgende Generationen unterhalten und gepflegt. Im nordöstlichen Friedhofsbereich befindet sich der Ehrenhain für die 39 Kriegstoten des 1. Weltkrieges. Das zentrale Denk- mal wurde von Prof. Söhlemann aus Erfurt geschaffen und am 11. Juni 1922 eingeweiht. Der Friedhof erfuhr im Laufe der Jahrzehnte mehrere Erweiterungen. Er nimmt heute eine Fläche von 8,8 ha ein. Die Gebäude Alter Wirtschaftshof und Pavillon, die 1908/09 errichtet wurden, prägen noch heute den Friedhof. Mit dem Erwerb eines separaten Grundstücks von 900 m², das nordwestlich an den Friedhof angrenzt, war es 1921 der Jüdischen Gemeinde erstmals möglich, ihre Toten in Arnstadt zu bestatten. Dieser Bereich ist nach wie vor jüdischer Friedhof. Von 1924 bis 1994 wurde im Anbau an der Trauerhalle ein eigenes Krematorium betrieben. Im Jahr 1933 wurde die Friedhofskapelle nach Plänen des ortsansässigen Architekten Martin Schwarz erweitert. In künstlerischer Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Bruno Schäfer aus Frankfurt am Main entstand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Reihe von Grabmalen für die Fabrikantenfamilien Liebmann, Ley, Kürsten und Winter, die heute unter Denkmalschutz stehen und für den Friedhof in der jeweiligen Raumsituation prägend sind. Seit Mitte der 90-iger Jahre des letzten Jahrhunderts konnten einige Baumaßnahmen im Außenbereich, größtenteils im vorderen Friedhofsareal, realisiert werden. So erhielt der Vorplatz der Trauerhalle eine neue Pflasterung. Der südwestliche Haupteingangsbereich erfuhr mit der Er- richtung einer Brunnenanlage, dem so genannten „ParadiesFriedhöfe in Arnstadt | 9

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=