Ratgeber für den Trauerfall der Stadt Arnstadt

Das Denkmal, das Herr Schwenk aus Erfurt entwarf, wurde 1922 errichtet und konnte 2005 nach Rekonstruktionsarbeiten wieder der Öffentlichkeit übergeben werden. Auf der nördlichen Seite der Trauerhalle erinnert ein Ehrenhain an die Verfolgten des Naziregimes. Im Jahr 2000 wurde schließlich durch den Kreisverband des Bundes der Vertriebenen ein Findling zum Gedenken an die Opfer von Flucht und Vertreibung aufgestellt. Historische Grabstätten Mehr als 100 Grabstätten stehen unter Denkmalschutz bzw. werden als erhaltenswert eingestuft. Die Unterschutzstellung kann sich auf die bestatteten Personen, die Gestaltungsformdes Grabmales oder dessen Künstler beziehen. Die Friedhofsmauer bildet innenseitig den Hintergrund für einige denkmalgeschützte Familiengräber. Hier wurden Persönlichkeiten, die sich umdie städtische Entwicklung in besonderemMaße verdient gemacht haben, beerdigt. Auch im hinteren Friedhofsbereich sind einige anspruchsvoll gestaltete Familiengrabstätten erhalten. Um Verluste zu verhindern, werden Grabsteine und -an- lagen, die den Status als „Kulturdenkmal“ oder „erhal- tenswert“ tragen, entsprechend erfasst. Auf diese Wei- se bemüht sich die Friedhofsverwaltung in Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, ein Stück Arnstädter Geschichte für die nachfolgenden Generationen zu erhalten (siehe Grabmal-Patenschaften, S. 22). Mit der Umgestaltung der Anlage 1997 ersetzte man die stark beschädigten Grabsteine durch 22 Andillykreuze aus Granit. Östlich der Trauerhalle liegt der Ehrenhain für die Bomben- opfer der Stadt. Die 123 Einzelgrabstellen wurden 1997 oberirdisch beräumt und die Anlage pflegeleicht und ansprechend her- gerichtet. Auf zwei Rasenflä- chen stehen 38 Grabsteine aus hellem Granit mit den Namen der Opfer. Die Kriegsgräberanlage erhielt 2003 einen zentralen Gedenkstein mit einer zusätzlichen Liegeplatte mit der Inschrift „Gedenkt der Opfer … Bewahrt den Frieden“. Imnordwestlichen Friedhofsbereich befindet sich der Ehrenhain für die ausländischen Kriegstoten. Bei den 102 Opfern handelt es sich hauptsächlich um Zwangsarbeiter verschiedener Nationalität und deren Kinder. Andere Gedenkanlagen Die Anlage für die Märzgefallenen, in der Opfer des Kapp-Putsches von 1920 beerdigt wurden, befindet sich in der Nähe der Kriegsgräberanlage für den 1. Weltkrieg. n FRIEDHÖFE IN ARNSTADT 10 | Friedhöfe in Arnstadt Bronzestatue von Prof. Georg Wrba, „Thanatos“ (Fackelträger – Verkörperung des Todes in der griechischen Antike)

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