erleichtern. Das gilt auch für die Zeit unmittelbar nach Eintritt des Todes: es kann sich als sehr tröstlich erweisen, wenn sich die nächsten Angehörigen um das Bett versammeln und im Beisein des Pfarrers/der Pastorin eine Andacht halten, eine Kerze anzünden, Worte der Schrift lesen, singen und das Vaterunser sprechen. Ob ein Mensch, der nicht mehr der Kirche angehört, kirchlich bestattet werden kann, liegt in der seelsorgerischen Verantwortung des zuständigen Pfarrers/der Pastorin. In jedem Fall kann eine seelsorgliche Begleitung in der Zeit nach dem Begräbnis angefragt und in Anspruch genommen werden. Durch den Dienst der Pfarrer und Pastorinnen entstehen keine Kosten. Da und dort sind Spenden an die Kirchgemeinde üblich in dem Bedürfnis, für den erlangten Trost auch etwas geben zu können. Und darum geht es: dass Menschen getröstet werden und in ihr Leben und ihren Alltag zurückkehren, von Neuemden Aufbruch wagen, genährt jetzt und gestärkt auch vomWort des Lebens. Und weiter mit der Bibel in das Staunen hineinwachsen und fragen: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,5). Pfarrer Thomas Kratzer, ev. Pfarrer Dr. Herbert Meyer, kath. Evangelisch-Lutherische Pfarrer und Pastorinnen: Arnstadt: Pfarrer Thomas Kratzer Pfarrhof 2, Telefon: 03628 740961 Rudisleben: Pfarrer Dr. Mathias Rüß Pfarrhof 2, Telefon: 03628 740925 Marlishausen: Pastorin Cornelia Engelke Am Anger 2, Telefon: 03628 603828 Oberndorf: Pfarrer Jan Foit Am Vorwerk 1, Telefon: 03628 603408 Katholisches Pfarramt: Arnstadt: Pfarreibüro Wachsenburgallee 16, Telefon: 03628 602285 n DAS WAR ABER EINE SCHÖNE BEERDIGUNG „Das war ein echter Trost, Ihre Ansprache, der ganze Gottesdienst – wir möchten Ihnen noch einmal sehr dafür danken“. Wenn der Pfarrer oder die Pastorin im Nachgang zu einer Trauerfeier noch einmal derart von Angehörigen angesprochen werden, dann scheint etwas gelungen zu sein. Eine Trauerfeier soll gelingen, das ist die grundlegende Erwartung der Trauernden an jene, die Verantwortung für die Gestaltung des Abschieds übernehmen. Aber auch PredigerInnen können Trost nicht einfach „machen“, Trost stellt sich nicht von selbst ein, auch wenn wertschätzende Worte über das Leben eines Menschen gesprochen werden und man beim Hören das Gefühl hat: ja, so war’s – der da spricht, der kennt sich aus. Aber letztlich müssen auch die zumDienst in der Kirche berufenen Menschen eingestehen, dass wir imAngesicht des Todes alle nur „stammeln“ können. Wirklicher Trost greift daher tiefer als menschliche Sprache. Er ruft nach der heilenden Gegenwart dessen, der Himmel und Erde gemacht hat, dessen schöpferisches Wort Mensch geworden ist in Jesus Christus, dem wir vertrauen können und vertrauen sollen im Leben und im Sterben. Mit einer christlichen Trauerfeier treten wir ein in den Sprachraum Gottes und in das Vertrauen, dass nicht wir es sind, die letzte Worte über ein verloschenes Leben sprechen, sondern dass Gott selbst es ist. Es ist tröstlich, wenn dieses Wort laut wird, es Raum und Gestalt gewinnen kann in der Erinnerung an das Leben des Verstorbenen. Es entlastet und befreit Angehörige, um nun selbst im SprachraumGottes Raumund Zeit, vielleicht sogar auch Sprache zu bekommen für ihre Klage und ihren Dank, um imHören, Singen und Beten Teil zu haben an der Verkündigung: Meine Zeit steht in deinen Händen (Psalm 31,16). Eine Trauerfeier gelingt, wenn nicht nur der Verstorbene, sondern auch ich mit meinem endlichen Leben angesprochen bin. Der Abschied beginnt freilich oft schon vor der eigentlichen Trauerfeier. Wenn ein Mensch im Sterben liegt – zu Hause, im Krankenhaus oder im Heim – dann kann dafür Sorge getragen werden, dass keiner allein sein muss in der letzten Stunde seines Lebens. Seelsorger können gerufen werden, um einen Abschieds-Segen zu sprechen, für alles zudanken, umVergebung zu bitten und so auch das „Hinübergehen“ des Sterbenden zu n BEITRAG DER EVANGELISCHEN UND KATHOLISCHEN KIRCHE Beitrag der evangelischen und katholischen Kirche | 5
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