Ausbildung Aschaffenburg

43 „Man braucht eine ruhige Hand und muss sehr sorgfältig arbeiten.“ Dilara Heck, 19 Jahre, Glasapparatebauerin, 3. Ausbildungsjahr, Heraeus Noblelight GmbH Über den Beruf Als Glasapparatebauerin stelle ich in Handarbeit Glasapparate und Hohlgläser her. Beispiele sind Reagenzgläser oder Kolben zum Destillieren. Die Produkte werden vor allem in Laboren oder der Medizinforschung benutzt. Wir arbeiten bei der Herstellung mit zwei verschiedenen Glasarten: Quarzglas und Borosilikatglas. Die wichtigsten Grundlagen dafür lernen wir in der Lehrwerkstatt. Hier lernt man Bearbeitungstechniken wie das Blasen, Formen, Schneiden oder Schleifen von Glas. Es wird bei hohen Temperaturen bearbeitet und wir lernen, wie man damit richtig umgeht. Man braucht eine ruhige Hand und muss sehr sorgfältig arbeiten, damit das Glas nicht zerbricht. Im ersten von insgesamt drei Lehrjahren lernen wir den Werkstoff Borosilikatglas näher kennen. Zum Beispiel habe ich gelernt, wie man eine Spitze zieht. Man erhitzt das Glas so lange, bis es zähflüssig und formbar ist. In den kommenden beiden Jahren werden die Azubis mit Quarzglas geschult. Wir arbeiten zwar auch mit Maschinen, grundsätzlich ist es aber ein sehr handwerklicher Beruf, in dem Fingerfertigkeit und technisches Verständnis gefragt sind. Man sollte sich mit Chemie auskennen und in Mathe fit sein, weil man Flächen und Körper berechnen muss. Wenn man den Beruf erlernen möchte, sollte man mindestens einen einen guten Hauptschulabschluss haben. Mein Weg in den Beruf Ich bin durch meinen Bruder auf den Beruf aufmerksam geworden, der hier in der Firma eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker gemacht hat. Bei einem Praktikum in der Glasausbildung konnte ich den Beruf kennen lernen und es hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich gleich beworben habe. Meine Ziele Mein Ziel ist es, die Abschlussprüfung sehr gut zu bestehen. Danach möchte ich in der Produktion arbeiten, ummein Wissen in verschiedenen Bereichen zu vertiefen und Erfahrung zu sammeln. Bei entsprechender Qualifikation besteht sogar die Möglichkeit, sich im Anschluss zum Techniker, Meister, Bachelor oder Master weiterzubilden. Mein Plus im Privatleben: Im Privatleben kann ich sehr viel über Glas erzählen. Ich sehe den Werkstoff jetzt mit anderen Augen. Wenn ich zum Beispiel Gläser kaufe, achte ich auf die Qualität. Außerdem bin ich seit Beginn meiner Ausbildung selbstbewusster geworden. „Das breite Aufgabenfeld hat mich fasziniert. “ Gregor Keim, 23 Jahre, Mechatroniker, Ausbildung im Sommer abgeschlossen, Heraeus Noblelight GmbH Über den Beruf Am Beruf Mechatroniker finde ich besonders interessant, dass er fachlich so breit aufgestellt ist – Metall, Elektrotechnik und Informatik sind mit dabei. Die Ausbildung dauert normalerweise 3,5 Jahre. Bei mir ging die Ausbildung mit einem dreimonatigen Grundkurs im Bereich Elektrotechnik los. Danach folgte ein dreimonatiger Metallkurs. Nach unseren Grundkursen folgten verschiedene Abteilungseinsätze. Ich war für jeweils drei Monate in Abteilungen wie Instandhaltung oder Fertigungsentwicklung. Die Aufgaben waren je nach Abteilung unterschiedlich. Im technischen Service zum Beispiel können Kunden Geräte einschicken und wir warten oder reparieren sie. Dazwischen waren wir immer wieder in der Lehrwerkstatt und haben verschiedene Kurse, wie Schweißen, CNC oder Pneumatik, absolviert. Mathe sollte man gut beherrschen und außerdem technische und naturwissenschaftliche Grundkenntnisse besitzen. Mein Weg in den Beruf Durch meine Familie ist mein technisches Interesse geweckt worden. Ich habe mich im Internet über den Beruf des Mechatronikers informiert und das breite Aufgabenfeld hat mich fasziniert. Deshalb habe ich mich für die Ausbildung beworben. Meine Ziele Während der Ausbildung kam bei mir der Wunsch auf, dass ich anschließend noch ein duales Studium dranhänge. Vor der Ausbildung habe ich noch mein Abi gemacht. Deswegen habe ich mich während meiner Lehrzeit auf einen dualen Studienplatz beworben. Gerade bin ich dabei, das Grundpraktikum dafür zu machen. Ich habe mich für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Maschinenbau bei Heraeus entschieden. Mein Plus im Privatleben Ich habe schon vor der Ausbildung zu Hause mitgearbeitet, wenn es darum ging, Fahrzeuge zu warten oder Haushaltsgeräte zu reparieren. Das Wissen, das ich mir in der Lehre angeeignet habe, ist auf jeden Fall tiefgründiger als vorher. Einen Stromlaufplan zu lesen, fällt mir nun beispielsweise leichter. Ich kann schneller Fehler finden und Teile austauschen. Ich habe gelernt, konzentrierter zu arbeiten und Probleme sachlich und objektiv zu betrachten. Außerdem suche ich das Gespräch, wenn meiner Meinung nach etwas nicht passt.

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